von Heiko Wruck
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Glosse
Wegen der dramatischen Menschrechtsverletzungen in China werden nun in
Deutschland und im Rest der zivilisierten Welt Überlegungen laut, die
Olympischen Spiele boykottieren zu wollen. Wer kommt denn bitte auf so
einen Quatsch? Da könnten wir ja auch aufhören, Schokoriegel zu
verputzen, nur weil jedes Jahr weltweit ein paar Zehntausend Leute
verhungern.
Also ehrlich. Wenn diese schwachsinnige Diskussion so
weitergeht, dauert es nicht mehr lange bis die Forderung laut wird, man
müsse die deutsche Rüstungsindustrie abschaffen. Sicher, wo geschossen
wird, gibt es auch Tote und Verletzte. Aber deswegen auf Arbeitsplätze
verzichten?
Immerhin war Deutschland der größte Aussteller auf der
„African Aerospace and Defense 2002“, einer Messe, auf der Waffen und
andere Rüstungsgüter gehandelt werden. Mit Blohm und Voss, Abeking und
Rasmussen, Ferrostaal, Howaldtwerke- Deutsche Werft AG und der MTU
Motoren und Turbinen Union GmbH, Siemens AG Anlagentechnik, STN Atlas
Elektronik GmbH und den Thyssen Nordseewerken waren fast alle
Unternehmen aus Deutschland vor Ort, die man für einen soliden
Kriegsschiff-und U-Bootbau gebrauchen kann. Und nicht nur in Afrika
werden solche Messen unter deutscher und europäischer Beteiligung
abgehalten.
2002 die „Defendory“ in Athen (Heeresmesse), 2003 die IDEX
in Abu Dhabi (Heeresmesse), die LAD (Land, Wasser Luft) 2003 in Rio de
Janeiro und nicht zuletzt 2003 die Luftfahrtshow Le Bourget bei Paris.
Russland und Indien wollten vor einigen Jahren in die Kooperation zur
Produktion der neuen „Brahmos Cruise missiles“ einsteigen. Die Liste
ließe sich bis heute fortsetzen.
Hat nicht jüngst Boing gekotzt, weil
Airbus Militärjumobs für die Army bauen soll? Kommt da jemand auf die
Idee, dass durch die Produktion, durch den Handel und schließlich durch
den Einsatz solcher Güter Menschen umgebracht werden?
Also, liebe
Olympiakritiker, lassen Sie doch einfach die Kirche im Dorf. Ein paar
tote Chinesen und Tibetaner mehr oder weniger sollten uns doch nicht den
Spaß am Sport und die Freude am Geldverdienen nehmen. Wenn Sie als
Olympiakritiker damit nicht leben können, dann zappen Sie doch einfach
weiter. heiko@wruck.org