Gewaltfreie Freilassung angestrebt
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
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Pressemitteilung
Nairobi/gc.
Nach der Entführung zweier Mitarbeiterinnen in Kenia distanziert sich
die Nothilfeorganisation Ärzte ohne Grenzen entschieden von jeglicher
Gewaltanwendung sowie derartigen Ankündigungen. Die Organisation
bemüht sich intensiv um die Freilassung der spanischen Mitarbeiterinnen,
die am vergangenen Donnerstag, 13. Oktober 2011, nahe der somalischen
Grenze gekidnappt worden waren.
Ein Krisenstab ist mit allen
entscheidenden Akteuren in Kontakt. Bislang hat Ärzte ohne Grenzen keine
sicheren Informationen über Identität oder Motive der Entführer.
Entführungsfälle sind extrem komplex und erfordern ein vorsichtiges
Vorgehen. Ärzte ohne Grenzen ist sehr besorgt, dass der Einsatz von
Gewalt die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und eine Lösung des
Zwischenfalls behindern könnte.
„Wir sind zutiefst besorgt über
das Schicksal unserer beiden Kolleginnen. Wir bemühen uns intensiv um
ihre rasche Freilassung und sichere Rückkehr. Jeglicher Einsatz von
Gewalt könnte das gefährden“, erklärt Jose Antonio Bastos, Präsident der
spanischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen. „Wir distanzieren uns
entschieden von jeglicher militärischer Gewalt und anderen bewaffneten
Aktivitäten.“
Ärzte ohne Grenzen führt trotz der sehr komplexen
Sicherheitslage die Hilfsprojekte für die von der Ernährungskrise
betroffenen Menschen in Somalia, Kenia, Äthiopien und Dschibuti fort.
Als Reaktion auf den Angriff hat die Organisation jedoch die
medizinische Hilfe im Flüchtlingslager „Ifo 2“, wo die Mitarbeiterinnen
entführt worden waren, ausgesetzt. Das betrifft zwei
Gesundheitsstationen und mobile Kliniken zur medizinischen
Basisversorgung und zur Geburtshilfe sowie Impfprogramme. „Ifo 2“ ist
eines von mehreren Lagern im kenianischen Dadaab an der Grenze zu
Somalia.
In Dagahaley, einem weiteren Lager in Dadaab, führt
Ärzte ohne Grenzen die lebensrettenden medizinischen Aktivitäten in
einem Krankenhaus fort. In dem fast 200 Patienten in einem stationären
Ernährungszentrum behandelt werden. Ein Teil des Ernährungsprogramms, in
dem mehr als 15.000 weniger stark mangelernährten Patienten behandelt
werden, wurde dagegen ausgesetzt – ebenso wie die Hilfe in fünf
Gesundheitsstationen. Die Teams stehen derzeit auf Abruf bereit, um alle
Aktivitäten wieder aufzunehmen, sobald die Sicherheitslage das zulässt.
„Ärzte
ohne Grenzen fühlt sich verpflichtet, die Gesundheitsversorgung für die
somalische Bevölkerung in und außerhalb Somalias fortzuführen. Aber das
Maß der Unterstützung für die Bevölkerung wird stark von solchen
Angriffen beeinträchtigt. Die Situation ist äußerst alarmierend“, sagt
Bastos.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 1991 kontinuierlich in
Somalia und betreibt derzeit 13 Projekte im Land. Zudem leistet die
Organisation Hilfe für somalische Flüchtlinge in den Lagern in Dadaab in
Kenia und in Dolo Ado in Äthiopien.
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