Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen
Redaktion: Brandenburgisches Verbraucherschutzministerium
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Pressemitteilung
Potsdam/gc. Der
demografische Alterungsprozess bringt große soziale, politische,
ökonomische, kulturelle und ethische Herausforderungen mit sich. Die
Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen ist eine Aufgabe
in diesem Prozess. Vor knapp einem Jahr wurde in Berlin die bundesweite
„Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“
vorgestellt. Aus diesem Anlass führt die Brandenburgische Landeszentrale
für politische Bildung gemeinsam mit dem Brandenburger
Gesundheitsministerium am 7. September 2011 um 18 Uhr eine
Podiumsdiskussion unter dem Titel „In Würde sterben - Umsetzung der
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in
Brandenburg“ durch.
„Sterben gehört zum Leben. Viele verdrängen
das Thema, aber es gehört zum Leben dazu“, sagt Gesundheitsministerin
Anita Tack (Linke). Es sei besser sich mit dieser Frage „in der Zeit“
und nicht erst „in der Not“ zu beschäftigen – sowohl für sich selbst,
als auch für Angehörige. Tack weist darauf hin, dass sich die Versorgung
schwerstkranker und sterbender Menschen im Land Brandenburg seit Ende
der 90er Jahre sehr verbessert hat.
„Das Land verfügt über gute
Strukturen sowohl in der ambulanten als auch in der stationären
Versorgung für diesen Personenkreis“, sagt die Ministerin. Es sei
wichtig, diese Angebote auch öffentlich zu thematisieren und zu
beschreiben.
Die Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale
für politische Bildung Dr. Martina Weyrauch wies darauf hin, dass die
Begleitung des demografischen Wandels ein Schwerpunkt der Arbeit der
Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung sei: „Man kann
sich diesem Thema sehr humorvoll nähern, wie die aktuelle
Karikaturenausstellung ,Trau keinem unter 60’ der Landeszentrale
beweist.“
Dass auch ein erfülltes und langes Leben einmal zu Ende
ist, wird aber oft verdrängt. Ihr liege daher sehr am Herzen, so
Weyrauch weiter, „dass das Thema eines Sterbens in Würde nicht nur als
sehr individuelle sondern auch als politische Frage begriffen wird.“
Es
sei auch Aufgabe der politischen Bildung mit den Bürgern des Landes
über dieses Thema ins Gespräch zu kommen. Sie sei daher froh, dass neben
dem Staatssekretär Daniel Rühmkorf auch weitere renommierte Referenten
für die Veranstaltung gewonnen werden konnten. So Dr. Birgit Weihrauch
(Vorstandvorsitzende Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.) sowie
Dr. Michael Schmidt und Christian Schirmer, (Vorstand der LAG Hospiz
Brandenburg e.V.), die an der Erarbeitung der „Charta zur Betreuung
schwerstkranker und sterbender Menschen“ maßgeblich beteiligt waren.
Zu
den Herausforderungen der Brandenburger Gesundheitspolitik gehört eine
flächendeckende Versorgung mit Hospiz- und Palliativ-Teams in einem
Flächenland. Mit Gründung der LAG Hospiz im Jahr 2000 konnte sich die
Brandenburger Hospizarbeit erstmalig unter einem Dach organisieren.
Neben
sieben stationären Hospizen und 26 ambulanten Hospizdiensten begleiten
knapp 1000 entsprechend ausgebildete, ehrenamtliche Hospizmitarbeiter
schwerkranke und sterbende Menschen zu Hause sowie in Hospiz- und
Pflegeeinrichtungen. Das Land Brandenburg fördert die ambulante
Hospizarbeit. Der Aufbau neuer ambulanter Dienste und das ehrenamtliche
Engagement sollen weiterhin unterstützt werden. Denn genauere Angaben
über den Ort des Sterbens gibt es nicht. Nach Schätzungen stirbt etwa
die Hälfte der Menschen nicht im Privatbereich. In Befragungen wünscht
sich jedoch die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zu Hause zu sterben.
Gleichzeitig
wird sich das Land Brandenburg gemeinsam mit Berlin weiter für ein
Patientenrechtegesetz auf Bundesebene engagieren. „Weil alte Menschen in
hohem Maße auf medizinische Versorgung angewiesen sind, ist die
Verbesserung der Patientenrechte für die Gruppe alter und hochbetagter
Menschen besonders wichtig“, so Tack.
Terminhinweis:
Podiumsdiskussion „In Würde sterben – Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Brandenburg“
Mittwoch, 7. September 2011, um 18 Uhr in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung Potsdam, Heinrich-Mann-Allee 107 (Haus 17)
Aussender:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg
Referat
Presse/Öffentlichkeitsarbeit und Internationale Kooperation
Angela Schade
Angela.Schade@MUGV.Brandenburg.de
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
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