Südsudan: Ein Mitarbeiter getötet
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
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Pressemitteilung
Berlin/gc. Ärzte ohne
Grenzen ist schockiert über den Tod von Allan Rumchar, der als Wachmann
für die Organisation gearbeitet hat, und seiner Frau infolge des
Angriffs auf Pibor. Ärzte ohne Grenzen ist darüber hinaus äußerst
besorgt um das Schicksal von 25 weiteren südsudanesischen Mitarbeitern,
die drei Wochen nach dem Angriff immer noch vermisst werden.
Seitdem
Ärzte ohne Grenzen am 7. Januar 2012 die medizinische Arbeit in Pibor
wieder aufnehmen konnte, haben die Mitarbeiter 47 Menschen mit
Schussverletzungen behandelt, unter ihnen 16 Frauen und acht Kinder.
Weitere 43 Patienten haben Stichwunden oder Verletzungen durch Schläge
erlitten oder haben sich auf der Flucht Verletzungen zugezogen.
Die
Gewalt in Pibor fügt sich ein in eine Serie von Angriffen auf
Zivilisten. Als Reaktion auf die Attacke kam es am 11. Januar 2012 zu
einem Angriff auf das Dorf Wek im Norden von Jonglei. Ärzte ohne Grenzen
evakuierte 13 Schwerverletzte, die dringend operiert werden mussten,
mit dem Flugzeug in das Krankenhaus der Organisation in Nasir.
Schon
im August 2011 hatte es in derselben Region einen Angriff auf die Stadt
Pieri und die umliegenden Dörfer gegeben, in dessen Verlauf zahlreiche
Bewohner getötet wurden. In den vergangenen sechs Monaten haben die
Teams von Ärzte ohne Grenzen in Lankien, Pieri und Yuai 185
schwerverletzte Gewaltopfer behandelt. "Wir beobachten eine Spirale der
Gewalt im gesamten Norden des Bundesstaats Jonglei", erklärt Jose
Hulsenbek, Landeskoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan. "Für
die Bewohner in dieser Gegend des Südsudans gehört die Angst davor,
getötet zu werden oder fliehen zu müssen, zum Alltag." Es ist ein
besorgniserregendes Muster der Attacken, dass die Bewohner und ihre
knappen Ressourcen gezielt angegriffen wurden. Die bewaffneten Gruppen
aller Parteien haben Krankenhäuser, Gesundheitsstationen und
Wasserstellen zerstört.
Ärzte ohne Grenzen ist äußerst besorgt um
die Gesundheit und das Wohlergehen der Geflohenen, die noch immer nicht
zurückgekehrt sind. Sie verstecken sich weiterhin im Busch, haben kaum
Zugang zu Nahrungsmitteln und sind Krankheiten schutzlos ausgeliefert.
Die Hälfte der Patienten in Pibor, die seit der Rückkehr des Teams
behandelt wurden, hat Malaria. Während der Flucht konnten sich die
Bewohner nicht vor Mücken schützen.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet
seit 1983 im Gebiet des heutigen Südsudan. Zurzeit gibt es 15 Projekte
in acht Bundesstaaten des Landes. In Jonglei arbeiten Teams der
Organisation an sechs Standorten und versorgen eine Bevölkerung von
285.000 Menschen. 2011 wurden drei Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen
bei Gewaltausschreitungen zerstört oder geplündert.
Kontakt:
Christiane Winje
Tel.: 030-700130 240
Stefan Dold
Tel.: 030-700 130 230
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