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Freitag, 29. Juni 2012

Verfolgung und Todesdrohungen

Journalistin aus Mexiko zu Gast in Hamburg
Redaktion: Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
Pressemitteilung
Hamburg/gc. Die 36-jährige Ana Lilia Pérez gilt als eine der renommiertesten und couragiertesten Journalistinnen Mexikos. Sie recherchiert seit Jahren über Korruption in höchsten Regierungskreisen, über illegale Geschäfte staatlicher Unternehmen und deren Verbindungen zur Organisierten Kriminalität sowie über Geldwäsche der Drogenkartelle.

Als Reaktion auf ihre investigative Arbeit erlebt sie immer wieder Verfolgung und Todesdrohungen. Ana Lilia Perez arbeitet seit 2003 für die Magazine „Contralínea“ und „Fortuna“ wie auch für die Tages- und Wochenzeitungen „La Jornada“, „Milenio“ und „El Financiero“. In den vergangenen drei Jahren hat sie vier Bücher zum organisierten Verbrechen veröffentlicht. Für ihre Artikel und Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter von UNICEF (2005) und dem Presseclub México(2008/2009).

In Mexiko wird am 1. Juli 2012 ein neuer Präsident gewählt. Im Vorfeld dieser Wahlen wurden in den letzten drei Monaten eine Reihe besonders grausamer Verbrechen begangen. Neben vielen anderen Opfern wurden 12 Journalisten gefoltert und ermordet. Über die Einzelheiten und Hintergründe dieser Verbrechen sparch Ana Lilia Perez am Donnerstag, 28. Juni 2012, in Berlin.

Seit Jahren legt Ana Lilia Perez den Finger auf die Wunde, die Mexiko an den Rand der Selbstzerstörung getrieben hat. In ihrem Ende 2011 veröffentlichten jüngsten Buch „El Cártel Negro (El Narco Se Adueña De PEMEX)- Das Schwarze Kartell (Der Drogenhandel ergreift die Macht über PEMEX) -setzt sie ihre langjährigen Recherchen über die illegalen Geschäfte des staatlichen Mineralölkonzerns „Petróleos Méxicanos“ (PEMEX) fort. Das Unternehmen gehört zu den zehn größten Ölgesellschaften weltweit.

In die von Frau Perez recherchierten Skandale sind Politiker, Unternehmer und Drogenkartelle verwickelt. Dieses Thema ist besonders brisant, weil es eine der wichtigsten Einkommensquellen Mexikos behandelt und die Kanäle zur Geldwäsche (über PEMEX-Tankstellen) offenlegt. Diese Thematik hat die Autorin direkt ins Fadenkreuz zahlreicher Profiteure in den unterschiedlichen Interessenlagern gebracht.

Schon 2008 erhielt die Journalistin Morddrohungen, nachdem sie ihre Recherche-Ergebnisse über lukrative Geschäfte veröffentlicht hatte, die der damalige Innenminister Juan Camilo Mouriño mit dem Ölkonzern PEMEX zugunsten seiner Familie und hochrangiger Beamten arrangiert hatte. Sozusagen nebenbei hatte sie dabei auch eine Reihe von Korruptionsfällen enthüllt, enthüllte die zur Außerkraftsetzung arbeitsrechtlicher Bestimmungen geführt hatten.

Die Hamburegr Stiftung für politisch Verfolgte freut sich, Ana Lilia Perez Mendoza eine Auszeit in Hamburg ermöglichen zu können.

Pressekontakt:
Martina Bäurle
Tel.: 040-428 63 57 57
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