Suchen

Montag, 31. Dezember 2012

Retrospektive 2012

Schmerzhafte Erinnerungen
von Heiko Wruck
Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt. Nachnutzungen jeglicher Art nur mit ausdrücklichem Einverständnis des Autors oder Seitenbetreibers.
Kolumne
Was haben wir nicht alles erlebt in diesem Jahr. Traurig fing gleich der Januar an. Die Costa Concordia schlug wegen menschlichen Versagens an einem Felsen leck - und dann auch noch an einem Freitag, 13. Bei dieser Katastrophe kamen 30 Menschen ums Leben. Normalerweise geht bei solch einem Unglück der Kapitän erst ganz zuletzt von Bord. Hier gehörte der Käpt‘n zu den Ersten, die das Schiff verließen.

Im Februar dann der nächste Schlag. Christian Wulff muss aufgrund des öffentlichen Drucks seinen Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten erklären. Er wollte nicht Präsident eines Landes sein, in dem es nicht erlaubt wäre, sich von Freunden Geld leihen zu dürfen. Seither bekleidet Joachim Gauck als Wulffs Nachfolger das höchste Amt im Staate.

Im März zeigt der lupenreine Demokrat Wladimir Putin, dass er durchaus auch eine dritte Amtszeit antreten kann, auch wenn Russlands Verfassung das ursprünglich gar nicht vorgesehen hatte.

Die früheren ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko sorgte im April dafür, dass sich die Aufmerksamkeit der Fußballöffentlichkeit nicht zuerst auf die Europa-Meisterschaft, sondern auf die miserablen Haftbedingungen in der Ukraine legten. Die Ukraine war neben Polen EM-Gastgeberland.

Nach 17 Jahren Abstinenz haben sich die Franzosen im Mai erstmals wieder für einen sozialistischen Präsidenten entschieden: Francois Hollande leitet seither die Geschäfte.

Am 8. Juni ging die deutsche Fußballauswahl mit großen Hoffnungen und noch größeren Erwartungen in die Fußball-Europameisterschaft - und scheiterte kläglich.

Im Juli zeigte die Göttinger Universitätsklinik eindrucksvoll, dass auch im deutschen Organspendesystem der Wurm steckt. Die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung wurde dadurch nachhaltig beschädigt.

Spätestens seit dem 17. August kennt die westeuropäische Öffentlichkeit den Bandnamen » Pussy Riot«. Die jungen Frauen hatten am 21. Februar ein Punk-Gebet in Moskaus Christus-Erlöser-Kathedrale aufgeführt und wurden im August dafür gerichtlich überzogen hart bestraft.

Wegen eines Films aus den USA, der den Propheten Mohammed verunglimpft, wurden am 11. September der amerikanische Botschafter Chris Stevens und drei seiner Mitarbeiter im libyschen Bengasi getötet.

Völlig unerwartet wurde am 12. Oktober in Oslo die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die EU habe eine neue Ära europäischer Geschichte eröffnet, hieß es zur Begründung.

Im November wurde in der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt.

Im Dezember feuert in Newton (Connecticut, USA) ein Zwanzigjähriger mit einem halbautomatischen Schnellfeuergewehr auf Grundschüler. Er tötete insgesamt 26 Menschen - 20 davon sind Kinder, meist Erstklässler. Mit 69 Jahren starb  am 19. Dezember der SPD-Bundespolitiker Peter Struck (»Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.«) an einem Herzinfarkt.
Ebenfalls im Dezember ist eine indische Studentin (23) in einem fahrenden Bus von sechs Männern vor den Augen ihres Freundes brutal misshandelt, vergewaltigt und anschließend aus dem fahrenden Bus auf die Straße geworfen worden. Rund drei Wochen später verstab sie an den Folgen ihrer verletzungen in einem Krankenhaus in Singapur.

Kontakt:
Heiko@Wruck.org
_______________________________________________