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Montag, 21. Januar 2013

Nicht allein auf Verbraucher abwälzen

Die Risiken der Energiewende
von Werner Röpert
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Kolumne
Was heute China in Peking mit dem Smog-Alarm erlebt, hat Deutschland vor 34 Jahren am eigenen Leibe erfahren. Am 17. Januar 1979 wurde erstmals in Deutschland ein Smog-Alarm der Stufe I ausgelöst.


Eine Kälteglocke hatte über dem Ruhrgebiet dazu beigetragen, dass sich die Stickoxydwerte in der Luft erhöhten. Gelernt hatte damals in der alten Bundesrepublik kaum jemand daraus. Sechs Jahre später steigerte sich die Schadstoffbelastung bis zur Stufe III. Das ging dann schließlich mit einem Fahrverbot und deutlichen Einschränkungen für die Industriebetriebe einher. Es braucht also  niemand in Deutschland herablassend auf die Chinesen herunterzuschauen, die scheinbar erst „gezwungen“ werden müssen, sich umweltpolitisch umzuorientieren. In Deutschland hatte es nach dem ersten Smog-Alarm noch weiterer 15 Jahre bedurft, ehe der Umweltgedanke massiv ins öffentliche Bewusstsein gelangte. Anlass war der 26. Juli 1994. An diesem Tag wurde in Hessen Deutschlands erster Ozon-Alarm ausgelöst. Seither geht unsere Gesellschaft zunehmend sensibilisierter mit der eigenen Umwelt um.

Dieses veränderte Bewusstsein findet seinen ersten echten Höhepunkt in der  Energiewende - zu der die Bundesregierung letztlich durch die Katastrophe in Fukushima „gezwungen“ werden musste. Die Energiewende ist für den BVMW ein erstrangiges Thema. Zu den Lehren aus dem deutschen Smog- und dem Ozon-Alarm gehört, dass die Energieerzeugung möglichst kleinteilig, auf viele Schultern verteilt, erfolgen muss. Das bedeutet, Vielfalt statt Monokulturen, Technologieneutralität, Unabhängigkeit, Innovation, Nachhaltigkeit.

Der BVMW bekennt sich zum Artikel 20 a des Grundgesetzes, in dem der Schutz  der natürlichen Lebensgrundlagen im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung bestimmt wird und fordert unter anderem die Bündelung der nationalen Energiekompetenz in einem Ministerium sowie einen europäischen Pfad für einen nachhaltigen Energiemix. Mittelstand und Bürger sind als Stromverbraucher unmittelbar von der Energiewende betroffen. Die  Erhöhung des Strompreises schadet ihnen besonders. Der BVMW lehnt es ab, dass die Risiken für den Offshore-Ausbau auf die Verbraucher abgewälzt werden und hat deswegen eine Strompreis-Petition auf den Weg gebracht, an der auch Sie sich beteiligen können. Bisher liegen 27.000 Unterschriften beim Petitionsausschuss des Bundestages vor.

Kontakt: Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW), Werner Röpert, Leiter der Wirtschaftsregion Mecklenburg-Vorpommern, Gartenweg 44, 19057 Schwerin, Tel. 0385-477 343 2, Fax: 0385 -4 77 369 2, werner.roepert@bvmw.de, www.bvmw.de

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