Suchen

Donnerstag, 26. September 2013

Antibiotika-Monitoring

In Deutschland einmaliges Konzept
Redaktion: Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Mit einem in Deutschland einmaligen Konzept bemüht sich Mecklenburg-Vorpommern um die wirkungsvolle und nachhaltige Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in Tierhaltungen.

Es vereint die Erhebung von Daten mit konkreten Konzepten zum Gesundheitsmanagement in den Ställen. „Nachdem wir bereits 2012 ein umfangreiches Monitoring in der Hähnchenmast durchführten, hat die zuständige Tierarzneimittelüberwachungsbehörde in diesem Jahr 30 beteiligte Betriebe, darunter 5 mit dem Bio-Siegel, noch einmal aufgesucht, um die Daten zum Antibiotikaeinsatz nach den gleichen Fragestellungen wie im Jahr zuvor zu erheben“, erläutert Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Dienstag. „Im Ergebnis ist die Behandlungsanzahl pro Mastdurchgang in den Betrieben im Landesdurchschnitt von 3,4 auf 2,4 gesunken und der Anteil von Mastdurchgängen ohne Antibiotikaeinsatz um 9,4% deutlich gestiegen.“

Neben der Möglichkeit einer 1:1-Auswertung der Daten aus beiden Erhebungen ist das Besondere des Monitorings in Mecklenburg-Vorpommern, dass 2013 die Umsetzung spezieller Konzepte zur Antibiotikaminimierung, die die Mastintegrationen vorab erarbeitet hatten, kontrolliert wurde. Die Stallgrößen der beteiligten Betriebe lagen zwischen 16.000 und 43.000 Tieren im konventionellen Bereich sowie zwischen 3.900 und 11.000 Tieren im Biobereich. Einbezogen wurden Daten über Elterntiere, Brütereien, Stallmanagement, Futtermittel und Züchtung. Geprüft wurde auch die Dokumentation beispielweise des Informationsaustausches zwischen Brüterei und Mäster, der Kontrolle der Stallvorbereitung, der Kükengesundheit bei Einstallung, aber auch der Tierarztbesuche in den ersten zehn Tagen.

Der Minister warnte davor, Antibiotika von Grund auf zu verteufeln. „Für ihren Einsatz bei erkrankten Tieren gibt es noch keine Alternative, aber sie dürfen natürlich nicht ohne Indikation eingesetzt werden. Dank der strengen Kontrollen in Deutschland wurden seit 2006 keine Antibiotika in Geflügelfleisch nachgewiesen.“

Dr. Backhaus setzt in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin auf den Dialog mit den Tierhaltern: „Ich freue mich, dass das gesamte bisherige Vorgehen unserer Antibiotika-Minimierungsstrategie bei den Beteiligten auf Zustimmung stieß. Auch die Ankündigung, im nächsten Jahr einen dritten Durchgang aufzulegen, wurde positiv begrüßt.“

Inzwischen wurden die Untersuchungen auf andere Tierarten erweitert. So wird 2014 auch im Bereich der Putenhaltung ein zweites Monitoring durchgeführt.

Ein Pilotprojekt zwischen dem Land und dem Unternehmen QS Qualität und Sicherheit GmbH zur Anwendung von Antibiotika in Mastschweinebetrieben läuft. Hier wurde der Erhebungszeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 festgelegt. Eine Auswertung der Daten erfolgt dann Anfang 2014.

„Voraussichtlich im April nächsten Jahres tritt dann in der Bundesrepublik die 16. Arzneimittelgesetz-Novelle in Kraft“, so Minister Backhaus. „Es bleibt abzuwarten, inwieweit die dort fixierten Maßnahmen – wie die verpflichtende Datenerfassung zur Antibiotikaanwendung durch Tierhalter – tatsächlich zu einer Minimierung des Antibiotika-Verbrauches führen werden.“

Aussender:
Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern
Pressesprecherin
Birgitt Hamm
Tel.: 0385-588 6003
Fax: 0385-588 6022
Fax: 0385-588 6024
b.hamm@lu.mv-regierung.de
________________________________________________________