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Donnerstag, 10. Oktober 2013

Enttäuschte Spanier in Thüringen

Willkommenskultur ist was anderes
Redaktion: Industrie- und Handelskammer Südthüringen
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PRESSEMITTEILUNG
Suhl/gc. Nicht nur die 128 jungen Spanier, die dem Ruf nach Jobs in Thüringen folgten, sind bitter enttäuscht, dass die ihnen gemachten Versprechungen nicht eingehalten wurden. Auch die Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) ist entsetzt über das unprofessionelle Vorgehen des Erfurter Arbeitsvermittlungsunternehmens.

Die IHK Südthüringen verfügt über eigene Erfahrungen bei der Integration spanischer Arbeitskräfte, denn sie hat vor einem Jahr das erste Thüringer Spanienprojekt gestartet und zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen.

„Willkommenskultur sieht anders aus und ist ein langwieriger Prozess, der von einer ganzen Region gelebt werden muss“, sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, Kersten Mey. „Das, was wir dieser Tage dazu lesen und hören mussten, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Spanier, sondern beschädigt auch den engagierten Einsatz all jener, die sich um die langfristige Integration ausländischer Arbeitskräfte bemühen“, so Mey, der das Südthüringer Projekt organisierte.

Aus Sicht der IHK Südthüringen ist Vertrauen die Grundvoraussetzung für einen so entscheidenden Schritt, wie den Umzug in ein fremdes Land. Um dieses zu gewinnen, hat die IHK Südthüringen in ihrem eigenen Projekt Vereinbarungen mit den projektteilnehmenden Unternehmen geschlossen, die wesentliche Eckpunkte wie Mindestvergütung, Sprachausbildung, Unterbringung und Unterstützungsleistungen sicherstellen. Der Reiseantritt nach Südthüringen erfolgte deshalb auch erst, nachdem ein vom spanischen Arbeitnehmer und vom Unternehmer unterzeichneter Arbeitsvertrag vorlag.

„Natürlich ist dieses Vorgehen organisatorisch aufwändig, insbesondere, weil es eine permanente Betreuungsleistung durch einen zweisprachigen Koordinator erfordert. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass bei der Integration ausländischer Arbeitnehmer Qualität vor Quantität gehen muss“, sagt Mey. 

Die Ergebnisse des ersten Spanienprojektes bestätigen diese Position. Aus dreizehn spanischen Arbeitskräften zu Beginn des Projektes wurden nach der sechsmonatigen Projektphase elf, die dauerhaft in Südthüringen bleiben wollen. Das zeigt: Südthüringen ist attraktiv für spanische Arbeitskräfte. Eigentlich sollten diese zufriedenen Spanier, die in drei Fällen bereits ihre Familie bzw. Partner nach Südthüringen geholt haben, als Multiplikatoren für Thüringen werben, sagt Mey. 

Die aktuellen Geschehnisse überstrahlen nun leider diese positiven Erfahrungen und rücken Thüringen in diesem Zusammenhang in ein schlechtes Licht.

Derzeit bereitet die IHK Südthüringen das zweite Spanienprojekt vor. Bereits 16 Unternehmen haben ihre Teilnahme erklärt und 23 Stellenangebote unterbreitet. Darüber hinaus interessierte Unternehmen können noch bis zum 18. Oktober 2013 die erforderlichen Unterlagen, die auf der Homepage www.suhl.ihk.de hinterlegt sind, einreichen.

Aussender:
Birgit Hartwig
Öffentlichkeitsarbeit
Marketing

Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Hauptstraße 33
98529 Suhl-Mäbendorf
Tel. +49 3681-362 311
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