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Freitag, 11. Oktober 2013

Härtefallfonds eingerichtet

Spanische Fachkräfte in Thüringen
Redaktion: Thüringer Wirtschaftsministerium
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
PRESSEMITTEILUNG
Erfurt/gc. Rund 63 der insgesamt rund 130 spanischen Jugendlichen, die in den letzten Wochen durch eine private Arbeitsvermittlung nach Thüringen geholt worden waren, sind derzeit noch auf der Suche nach einem Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.

Sie trafen heute, 11. Oktober 2013, auf Einladung von Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig im DEHOGA-Bildungszentrum in Erfurt mit Vertretern der spanischen Botschaft, der Thüringer Wirtschaft und der Arbeitsagentur zusammen, wo über ihre aktuelle Situation gesprochen und konkrete Perspektiven und Hilfsangebote erörtert wurden.

„Wir haben heute gemeinsam das klare Signal gegeben: Ihr seid in Thüringen willkommen, und wir wollen euch dabei helfen, hier eine berufliche Perspektive zu finden“, sagte der Wirtschaftsminister. Er hoffe, dass dieses Signal auch in Spanien gehört werde. „Das Agieren privater Arbeitsvermittler in diesem Fall war inakzeptabel und wenig verantwortlich, so etwas darf sich nicht wiederholen.“ 

Dennoch sei und bleibe Thüringen ein weltoffenes Land, der Bedarf an Fachkräften steige. Deshalb werde man gemeinsam mit der spanischen Seite einen Katalog mit Mindeststandards für künftige private Mobilitäts- und Fachkräfteprojekte in Thüringen erarbeiten. Der Minister wird sich darüber hinaus schriftlich auch an den spanischen Botschfter wenden mit der Bitte, bei solchen Projekten künftig bereits im Vorfeld die Abstimmung mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium zu suchen. Positive Beispiele wie die Projekte der Industrie- und Handelskammern in Erfurt und Suhl und die Zentrale Auslandsvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit (BA) würden dafür als Vorbild und Maßstab dienen.

Die Vertreter der Thüringer Wirtschaft – von IHK und HWK Erfurt, Verband der Wirtschaft Thüringens (VWT), DEHOGA Thüringen und Paritätischem Thüringen – zeigten sich zuversichtlich, allen noch unversorgten spanischen Jugendlichen ein Angebot für ein Praktikum, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz machen zu können.

So liegt inzwischen eine Reihe von Anfragen und Interessensbekundungen von Unternehmen – aus Thüringen, aber auch aus anderen Bundesländern – vor, die spanische Jugendliche ausbilden oder einstellen wollen. Der DEHOGA geht davon aus, dass das Ziel von 70 bis 80 Ausbildungsverträgen im Bereich von Gastgewerbe und Tourismus bis Ende kommender Woche erreicht werden kann. Derzeit haben hier rund 20 junge Leute einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz gefunden.

Zugleich hat die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) einen sog. „Härtefall- und Überbrückungsfonds Spanische Jugendliche“ eingerichtet, der aus Spenden von Verbänden, Institutionen und Unternehmen gespeist werden soll. Erste Gelder sind bereits eingegangen.

Das Welcome Center Thuringia koordiniert die Aktivitäten, Vertreter der BA und des vom Bundesarbeitsministerium geförderten Netzwerks „Integration durch Qualifikation“ sagten Unterstützung bei der Bearbeitung von Förderanträgen im Rahmen des Mobiliätsprogramms Mobi-Pro EU zu, über das die jungen Spanierinnen und Spanier mit Ausbildungs- oder Praktikumsplatz in Deutschland gefördert werden können.

Folgende Sofortmaßnahmen sind heute,
11. Oktober 2013, besprochen worden

1.
Ab Beginn der kommenden Woche (Montag, 14. Oktober 2013) werden weitere konkrete Vermittlungsgespräche mit Unternehmen, Kammern, Verbänden, DEHOGA Thüringen geführt. Ziel ist es, allen spanischen Bewerbern eine Lehrstelle oder einen Praktikumsplatz anzubieten.

2.
Es werden individuelle Lösungen für die bestehenden Probleme bei der Unterbringung gesucht.

3.
Über das Welcome Center wird sofort mit finanzieller Unterstützung derjenigen Personen begonnen, die sich in einer schwierigen finanziellen Situation befinden.

4.
Die Regierung der Region Castilla-La Mancha hat im Bedarfsfall ebenfalls finanzielle Unterstützung für diejenigen Jugendlichen zugesagt, die aus dieser Region stammen – dies sind rund 100 Personen.

5.
Am kommenden Freitag wird ein weiteres Treffen stattfinden, bei dem eine erste Zwischenbilanz der laufenden Vermittlungsbemühungen gezogen werden soll.

6.
Die spanische Botschaft hat eine Kontaktstelle für die spanischen Jugendlichen eingerichtet, die im ständigen Austausch mit dem Welcome Center Thüringen steht und über das Maßnahmen und Hilfen koordiniert werden.

Aussender:
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
Stephan Krauß
Pressesprecher
Max-Reger-Str. 4 - 8
99096 Erfurt
Tel.: +49 (361) 37-97030
Fax: +49 (361) 37-97049
99096 Erfurt
Stephan.Krauss@tmwat.thueringen.de
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