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Montag, 18. November 2013

253.000 Straftaten 2012

80-Städte-Studie Schwarzfahren
Redaktion: reisen.de
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PRESSEMITTEILUNG
Leipzig/gc. Städtereisen sind bei den Deutschen beliebt wie nie. Viele nutzen für die An- und Abreise, die Besichtigungen von Museen oder anderen Sehenswürdigkeiten öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis. Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gibt es für Touristen oder Geschäftsreisende Tages- oder Wochentickets. Doch nicht alle Reisenden möchten zahlen. Sie denken sich, in der Anonymität anderer Städte könne man das Schwarzfahren, also die Beförderungserschleichung, riskieren. In welchem Ausmaß das stattfindet, hat jetzt in einer großen 80-Städte-Studie das Reisebuchungsporta Reisen.de untersucht. Stand: 25. September 2013, Alle Angaben ohne Gewähr.

Das erstaunliche Ergebnis: Touristen sind in der Regel ehrlicher als Einheimische. Denn 62 Prozent der ermittelten tatverdächtigen Schwarzfahrer kommen aus der Stadt oder dem Landkreis, in dem sie ohne ein Ticket zu bezahlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.
Schwarzfahr-Hochburgen:
Dortmund, Frankfurt am Main und Karlsruhe

Weitere wichtige Studienergebnisse: Schwarzfahrer beschränken sich nicht auf die größten deutschen Metropolen. Besonders viele drücken sich auch in kleineren oder mittelgroßen Städten heimlich in U-Bahnen oder Bussen herum. Zu Deutschlands Schwarzfahr-Hochburgen* gehört laut der Studie von Reisen.de die Ruhrpott-Metropole Dortmund. Hier ertappten die Kontrolleure alleine im Jahr 2012 insgesamt 10.203 Schwarzfahrer. Das entspricht 1.756 Delikte je 100.000 Einwohner und liegt damit um 201 % über dem deutschen Städte-Durchschnitt. Auf Platz zwei beim Schwarzfahren liegt Frankfurt am Main. In der Mainmetropole gelangten insgesamt 10.656 Delikte zur Anzeige. Dies ergibt eine Quote von 1.541 Schwarzfahrten je 100.000 Einwohner (+164 %). Platz drei im Schwarzfahrranking geht nach Karlsruhe. Zwar kamen nur 4.337 Delikte zur Anzeige, je 100.000 Einwohner ergibt sich jedoch eine Quote von 1.458 Fahrten (150 %) ohne gültiges Ticket.


Besonders häufig finden Kontrolleure Schwarzfahrer auch in Rostock (absolut 2.873, 1.458 Delikte je 100.000 Einwohner), Erfurt (absolut 2.789, 1.351 je 100.000 Einwohner), Essen (7.630, 1.331 je 100.000 Einwohner), Neuss (absolut 2.020, 1.329 je 100.000 Einwohner), Mülheim an der Ruhr (2.176, 1.302 je 100.000 Einwohner), Düsseldorf (7.405, 1.250 je 100.000 Einwohner), Stuttgart (7.615, 1.241 je 100.000 Einwohner), Hannover (6.374, 1.212 je 100.000 Einwohner), Offenbach am Main (1.323, 1.078 je 100.000 Einwohner), Köln (10.934, 1.075 je 100.000 Einwohner), Magdeburg (2.468, 1.062 je 100.000 Einwohner), Freiburg im Breisgau (2.383, 1.040 je 100.000 Einwohner), Chemnitz (2.433, 1.001 je 100.000 Einwohner), Dresden (5.195, 981 je 100.000 Einwohner), Leipzig (5.158, 970 je 100.000 Einwohner), Mannheim (3.008, 955 je 100.000 Einwohner), Duisburg (4.475, 917 je 100.000 Einwohner), Bremen (4.535, 827 je 100.000 Einwohner), Halle an der Saale (1.817, 777 je 100.000 Einwohner), Paderborn (1.116, 756 je 100.000 Einwohner) und Heidelberg (1.120; 748 je 100.000 Einwohner).

Die wenigsten Schwarzfahrer gibt es statistisch betrachtet in Moers (absolut 58, 55 je 100.000 Einwohner), Erlangen (absolut 75, 71 je 100.000 Einwohner) oder Bremerhaven (86, 76 je 100.000 Einwohner). Das Anzeigeaufkommen bewegt sich in den drei Städten nur im zweistelligen Bereich.

Allein in den 80 größten deutschen Städten kamen im Jahr 2012 über 170.000 Schwarzfahrten zur Anzeige. Deutschlandweit waren es insgesamt 253.312 Delikte. Das sind über 10.000 Delikte (4 Prozent) mehr als im Vorjahr (243.012 Delikte). Seit 2009 stieg die Zahl der Straftaten sogar um 33.700.

Im Schwarzfahr-Ranking der Bundesländer steht der Stadtstaat Bremen ganz oben. Aktenkundig sind hier 709 erwischte Schwarzfahrer je 100.000 Einwohner (absolut: 4.627 Delikte). Hamburg folgt mit 513 Delikten je 100.000 Einwohner (absolut 9.232 Anzeigen). Platz drei bei den Schwarzfahr-Hochburgen auf Bundesebene: Nordrhein-Westfalen. Fast 90.000 Anzeigen (87.915) gingen im Jahr 2012 bei der Polizei ein. Das sind 10.896 angezeigte Schwarzfahrten mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einer Schwarzfahr-Quote von 493 je 100.000 Einwohner.

Entspannt geht es dagegen für Schwarzfahrer in Brandenburg zu. Landesweit gab es nur 132 Anzeigen je 10.000 Einwohner (absolut 3.300). Berlin erlebte sogar einen enormen Rückgang der Schwarzfahrten. Im Jahr 2012 waren es 8.914. In den 12 Monaten zuvor waren es immerhin noch 15.167.

Nach Recherchen von Reisen.de schwankt die Schwarzfahr-Trefferquote in Deutschland je nach Stadt und Region im unteren einstelligen Prozentbereich. Im Umkehrschluss heißt das, dass ein Vielfaches der Schwarzfahrten nicht zur Anzeige kommt und Millionen an Passagieren „für lau“ von öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden. Verkehrs-Experten schätzen, dass durch das Schwarzfahren Einnahmeverluste von rund 250 Millionen Euro im Jahr entstehen.

*Schwarzfahr-Hochburgen:
Hier werden im Vergleich zu den Einwohnern mehr Schwarzfahrer erwischt als in anderen Städten oder Bundesländern.

Hintergrund:
Die bei der Polizei zur Anzeige gebrachten Delikte (Schwarzfahren ist ein Kontrolldelikt) speisen sich aus ermittelten Schwarzfahrten im städtischen, regionalen, kommunalen und/ oder privaten ÖPNV, der Deutschen Bahn, öffentlichen oder privat betriebenen Regionalbahnen, Busunternehmen und Taxi-Unternehmen. Statistische Differenzen bei der Anzahl der Delikte pro Stadt oder Bundesland liegen sogenannte Überhangdelikte zugrunde.

Über reisen.de:
www.reisen.de gehört nach eigenen Angaben mit 2,32 Millionen Einzel-Besuchern im Monat (AGOF internet facts Juli 2013) zu den meistbesuchten Online-Reisebüros Deutschlands.

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