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Mittwoch, 1. Januar 2014

Isegrims Bilanz in MV 2013

Der Rückkehrer tritt kaum in Erscheinung
von Heiko Wruck

BERICHT
Lassahn/gc. Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern (MV)! Was hat man sich aufgeregt. Leergefressene Wälder, explodierende Wolfspopulationen, durch Dörfer marodierende Rudel, mit Nutztier-Kadavern übersäte Wiesen und Weiden, gerissene Reiter, trauernde Hundeführer und verschreckte Touristen – auch die angefressenen Kinder fehlten nicht in den Warnungen vor dem bösen Wolf. Die Szenarien des Grauens hatten viele Farben. Doch es ist still geworden um Mecklenburg-Vorpommerns Wölfe.

Was zum Jahresbeginn die Fragen aufwirft: wie geht es den norddeutschen Wölfen eigentlich, wo sind sie geblieben, wen oder was haben sie gerissen?

Tatsache ist, es gibt sie noch im Lande, die Meister Isegrims. Ein Wolfpaar lebt in der Lübtheener Heide. Ein sesshafter Einzelwolf durchstreift die Ückermünder Heide.  Ein weiterer sesshafter Einzelwolf jagt grenzübergreifend in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Bereich der südlichen Müritz-Region und der Kyritz-Ruppiner Heide. Damit hat sich die aktuelle Wolfspopulation hierzulande aber auch schon wieder erledigt. Das Gerücht, dass das Wolfspaar in der Lübtheener Heide in 2013 Nachwuchs hatte, wurde nicht bestätigt.

Eine erfreuliche Tatsache ist, dass in diesem Jahr kein einziger Mensch durch einen Wolf gerissen wurde – wie auch in den anderen Jahren zuvor nicht. An Rissen wurde im zurückliegenden Jahr 2013  lediglich ein Vorfall gemeldet, bei dem Meister Isegrim als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte. Im Zusammenhang mit diesem Rissvorfall wurde eine Entschädigung in der sagenhaften Höhe von 518,79 Euro gewährt. Damit hat der Graue seine Rissentwicklung nochmals deutlich reduziert. In den Jahren von 2007 bis 2012 wurden für immerhin fünfzehn Vorfälle mit Wölfen noch insgesamt 26.918,67 Euro an Entschädigungen gezahlt. 2010 gab‘s dagegen gar keine Wolfsrisse und in den Jahren 2011 sowie 2012 wurden nur jeweils zwei gemeldet.

Bildunterschrift:
Meister Isegrim fällt kaum auf in den Weiten Mecklenburg-Vorpommerns. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
heiko@wruck.org
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