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Dienstag, 4. März 2014

Große Abenteuer

von Heiko Wruck
GLOSSE
Ich liebe es, per Anhalter die entlegensten Gegenden zu bereisen. Dabei stört mich nicht, dass viele Horrorfilme so anfangen, weil ja mindestens ebenso viele Pornofilme auch so beginnen. In jedem Fall aber ist das Mitfahren per Anhalter ein ganz spontanes Abenteuer.

Um den Kick noch ordentlich zu verstärken, kann man sich beim Deutschen Auswärtigen Amt Reiseziele empfehlen lassen, die ganz hochgradig gefährlich sind. Die Ukraine wäre aktuell solch ein Sehnsuchtsort. Nicht nur der Weg dorthin ist spannend, sondern auch der Aufenthalt dort. 

Wer es nicht ganz so dicke mag, hätte auch nach Sotschi fahren können. Ein bisschen Prostest gegen Putin oder ein Statement pro Homosexualität, und schon beginnt das Abenteuer.

Aber soweit muss ja nicht unbedingt fahren. Jedenfalls nicht in Deutschland. Da gibt’s lebensgefährliche Abenteuer sogar in vom Staat beaufsichtigten Einrichtungen, durchaus mit tödlichem Ausgang. Erst vor wenigen Tagen hat sich unsere kuschlige Bundesrepublik wieder einmal als pures Abenteuerland international einen Namen gemacht. Der 43-jährige Ahmed J. aus Libyen starb in der Nacht zum 14. Februar 2014 in einer Unterkunft im sächsischen Plauen. Ein Wachschutzmitarbeiter hatte zuvor fast zwei Stunden lang keine Hilfe geholt.

Kontakt:
heiko@wruck.org
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