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Montag, 28. April 2014

Höchste Intensität in der EU

Forschung, Entwicklung im Südwesten
Redaktion: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
PRESSEMITTEILUNG
Stuttgart/gc. Im Jahr 2011 belegte Baden-Württemberg im Vergleich der 98 Regionen in der Europäischen Union (NUTS-1 Ebene1) erneut mit deutlichem Vorsprung den Spitzenplatz im Forschungswettbewerb.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes investierte Baden-Württemberg 5,1 Prozent (FuE-Intensität)2 des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung (FuE)3.

Auf Platz zwei im EU-Ranking der NUTS-1 Regionen lag mit einer FuE-Intensität von 3,9 Prozent die Region Südösterreich. Diese Region lag 2009 mit einer FuE-Intensität von 3,4 Prozent noch auf Platz sieben4.

Auf den Plätzen drei und vier folgten wie bereits im Jahr 2009 die Region Ösdra Sverige in Schweden und die Region Manner-Suomi in Finnland mit einer FuE-Intensität von 3,9 bzw. 3,8 Prozent. Im Gegensatz zu Baden-Württemberg und Südösterreich ist in diesen beiden Regionen die FuE-Intensität gegenüber dem Vergleichsjahr zurückgegangen. Im Jahr 2009 lag die Kenngröße hier noch bei 4,1 respektive 4,0 Prozent. Auf Platz fünf der EU-Rangliste mit einer FuE-Intensität von 3,7 Prozent (2009: 4,3 Prozent) rangierte die Region East of England, die damit deutlich zurückgefallen ist. Diese Region teilte noch im Jahr 2007 mit Baden-Württemberg den ersten Platz im EU-Vergleich. Im Gegensatz zu Baden-Württemberg sind in der Region East of England seit 2007 die absoluten FuE-Ausgaben um 2,5 Mrd. Euro zurückgegangen.5

Baden-Württemberg belegt bei der FuE-Intensität auch im internationalen Vergleich einen Platz im Spitzenfeld. Im Jahr 2011 lag die FuE-Intensität in den USA (2,8 Prozent), China (1,8 Prozent), Japan (3,4 Prozent) und Deutschland (2,9 Prozent) mit weitem Abstand unter der von Baden-Württemberg. Absolut betrachtet gaben die drei weltweit führenden Schwergewichte USA (429 Mrd. US-Dollar), China (208 Mrd. US-Dollar) und Japan (148 Mrd. US-Dollar) im Vergleich mit Deutschland (97 Mrd. US-Dollar) erheblich mehr Finanzmittel für Forschung und Entwicklung aus. In Baden-Württemberg wurden umgerechnet 25 Mrd. US-Dollar in FuE investiert.6

Hinweis: Das hervorragende Abschneiden von Baden-Württemberg beim Vergleich der FuE-Intensität mit den führenden Forschungsnationen wird durch den Umstand begünstigt, dass hier eine relativ kleine Region - gemessen an der Bevölkerungszahl - mit großen Nationalstaaten verglichen wird. Wie in Deutschland gibt es auch innerhalb dieser großen Nationalstaaten einzelne Regionen, die bei der Kennzahl FuE-Intensität ebenfalls weit über dem nationalen Durchschnittswert liegen. Im Vergleich mit Baden-Württemberg wiesen beispielsweise in den USA 2011 die Bundesstaaten New Mexico (7,6 Prozent), Maryland (6,3 Prozent) und Massachusetts (5,7 Prozent) eine höhere FuE-Intensität auf.7 Maryland und Massachusetts haben zwar eine geringere Bevölkerungszahl als der Südwesten, sind jedoch mit Baden-Württemberg noch vergleichbar.8 Die Bevölkerungszahl von New Mexico liegt mit etwa zwei Million aber deutlich unter der von Baden-Württemberg.

1
Die Gebietssystematik „Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques“ - kurz NUTS - ist eine Klassifikation der Regionen innerhalb der Europäischen Union (28 Länder) zur Erstellung regional vergleichbarer Statistiken, die auf Verwaltungseinheiten basiert. Die NUTS-1 Ebene entspricht in Deutschland den Bundesländern.

2
Die FuE-Ausgabenintensität - kurz FuE-Intensität - ist der Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt eines Landes, einer Region oder eines Wirtschaftszweiges in Prozent.

3
2009: 4,8 Prozent.

4
In Deutschland werden die Daten des Staats- und Hochschulsektors jährlich vom Statistischen Bundesamt bzw. von den Statistischen Landesämtern erhoben, die des Wirtschaftssektors im 2-jährigen Turnus von der Wissenschaftsstatistik GmbH im Stifterverband. Aus diesem Grund werden die Daten aus dem Jahr 2011 mit Daten aus dem Jahr 2009 verglichen.

5
Differenz der FuE-Ausgaben im Jahr 2011 und 2007 in jeweiligen Preisen.

6
Datenquelle: Organisation for Economic Co-operation and Development, Main Science and Technology Indicators 2013/2 edition.

7
Datenquelle: National Science Foundation.

8
Die Bevölkerungszahl liegt bei rund 7 bzw. 6 Millionen.

Fachliche Rückfragen:
Ruth Einwiller
Tel.: 0711-641 2461
Analyse31@stala.bwl.de

Aussender:
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Pressestelle
Böblinger Str. 68
70199 Stuttgart
Tel.: 0711-641 2451
pressestelle@stala.bwl.de
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