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Donnerstag, 15. Mai 2014

Forschungen über die kritische Zone

Die Zukunft des menschlichen Lebensraums
Redaktion: Friedrich-Schiller-Universität Jena
PRESSEMITTEILUNG
Jena/gc. Über sieben Milliarden Menschen bevölkern inzwischen die Erde. Und sie bewegen sich im Regelfall auf einer dünnen Haut, der „Erdkruste“. Diese durchlässige Erdhülle reicht von den Baumkronen hinab zu den tiefen Grundwasserleitern und wird im Fachjargon auch als „kritische Zone“ bezeichnet. Kritisch, weil sie eine wichtige Rolle in biogeochemischen Kreisläufen übernimmt und für den Menschen unverzichtbare Dienstleistungen wie die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und der Speicherung von Kohlenstoff gewährleistet. Daher wird die kritische Zone intensiv erforscht.

Um die Forschungen in diesem Bereich zu vernetzen, fand am 15. und 16. Mai 2014 in Jena ein nationaler Workshop zu „Critical Zone Observatories“ (CZOs) in Deutschland statt. Veranstaltet vom Sonderforschungsbereich AquaDiva der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Programm Tereno der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena hatten rund 25 Wissenschaftler über die geologischen, hydrogeologischen und biologischen Eigenschaften der kritischen Zone sowie ihrer Bedeutung für Prozesse an der Oberfläche diskutiert. Die Workshop-Initiatoren Prof. Dr. Harry Vereecken vom Forschungszentrum Jülich und Prof. Dr. Susan Trumbore vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie wollten dadurch die Chancen und Risiken für die Errichtung eines Netzwerkes der deutschen Observatorien ermitteln.

Zurzeit bestehen in Deutschland mehrere Untersuchungsplattformen, die sich mit Prozessen in der kritischen Zone beschäftigen. Eines dieser CZOs liegt im Hainich in Thüringen und wird seit Oktober 2013 von dem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich (SFB) AquaDiva analysiert. Ein Transekt aus mehreren Grundwassermessstellen bis zu 100 Metern Tiefe ermöglicht den Zugang zu Grundwasser und Bohrkernen. Der SFB AquaDiva widmet sich der Frage, wie stark Prozesse an der Oberfläche das Leben und die Bedingungen im Untergrund beeinflussen.

Die Jenaer SFB-Sprecherin Prof. Dr. Kirsten Küsel sieht mit dem Workshop den wichtigen und richtigen Zeitpunkt, um die Vernetzung von CZOs national in Angriff zu nehmen. „Es ist fantastisch, alle Vertreter der deutschen CZOs an einem Tisch zu haben. Das ist die günstigste Gelegenheit, um unsere Forschungen zusammenzuführen und gemeinsam auszuweiten. Denn die Fragen und Probleme lassen sich nicht durch ein einzelnes Projekt, sondern nur noch durch die Kooperation vieler klären und hoffentlich auch lösen“.

Durch die Vernetzung wird es voraussichtlich einfacher, in Zukunft die übergeordneten Fragen nach der Bedeutung der kritischen Zone gerade im Hinblick auf die stärkere Nutzung des Untergrunds durch den Menschen besser zu beantworten.

Weitere Informationen unter www.aquadiva.uni-jena.de.

Bildunterschrift:
Heiko Minkmar vom Sonderforschungsbereich AquaDiva der Friedrich-Schiller-Universität Jena bei einer Probenahme im Hainich. Foto: Anna Späthe/FSU

Aussender:
Axel Burchardt M.A.
Leiter Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Pressesprecher der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641-931031
axel.burchardt@uni-jena.de
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