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Dienstag, 6. Mai 2014

Mercosur oder Pazifik-Allianz

Modelle lateinamerikanischer Integration
Redaktion: GIGA
PRESSEMITTEILUNG
Hamburg/gc. Am 26. März 2014 feierte der „Gemeinsame Markt des Südens“ (Mercosur) sein 23-jähriges Bestehen; ihm gehört neben den Gründungsstaaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay mittlerweile auch Venezuela an. Die Pazifik-Allianz zwischen Chile, Mexiko, Peru und Kolumbien gründete sich dagegen erst am 6. Juni 2012. Auf ihrem VIII. Gipfeltreffen am 10. Februar 2014 in Cartagena (Kolumbien) beschlossen die Präsidenten die Abschaffung der Zölle für 92 Prozent der zwischen ihren Staaten gehandelten Waren.

Beide Integrationsbündnisse konkurrieren um die wirtschaftliche Vorreiterrolle in Lateinamerika. Trotz ihres erst kurzen Bestehens weist die Pazifik-Allianz eine größere Dynamik auf. Für die künftige Entwicklung und die außenwirtschaftlichen Beziehungen Lateinamerikas sind beide Bündnisse von großer Bedeutung.

In den Ländern der beiden Regionalbündnisse leben etwa 500 Millionen Menschen und damit fast 85 Prozent der lateinamerikanischen Bevölkerung. Sie erwirtschaften mehr als 91 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und etwa 92 Prozent derGüterausfuhr Lateinamerikas.

Bezogen auf die makroökonomische Konvergenz – die Angleichung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Mitgliedsstaaten – verfügt die Pazifik-Allianz über bessere Ausgangsbedingungen. Denn obwohl der Mercosur schon sehr viel länger besteht, sind die ökonomischen Unterschiede zwischen seinen Mitgliedsstaaten immer noch beträchtlich.

Bei der Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen den beteiligten Ländern – die wirtschaftliche Kohäsion – verzeichnen beide Bündnisse Fortschritte. Differenzen bleiben allerdings bestehen: Im Mercosur gilt dies vor allem für das Wirtschaftswachstum der Mitgliedsstaaten, in der Pazifik-Allianz für die Arbeitslosenraten. Beide Integrationsräume unterscheiden sich auch hinsichtlich des Anteils ausländischer Direktinvestitionen sowie der Entwicklung der Leistungsbilanzen.

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