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Dienstag, 27. Mai 2014

Schwere Körperverletzungen nach Schulen

In fünfzehn Monaten 44 Vorfälle
Redaktion: Hamburger Schulbehörde
PRESSEMITTEILUNG
Hamburg/gc. Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat bislang davon abgesehen, Angaben zu Körperverletzungen differenziert nach einzelnen Schulen zu veröffentlichen. Oft spiegeln diese Zahlen keineswegs eine hohe Gewaltbereitschaft von Schülern an einer Schule wider, sondern sie geben vielmehr Aufschluss darüber, wie genau Lehrkräfte hinsehen und wie sorgfältig sie ihren Meldepflichten nachkommen. Höhere Zahlen an einzelnen Schulen können deshalb durchaus auch darauf hindeuten, dass Lehrkräfte ihren Aufsichtspflichten besonders gut nachkommen. Insofern werden Schulen und vor allem ihre Schüler durch die Veröffentlichung einzelner Zahlen zu Unrecht stigmatisiert. Aufgrund des Hamburgischen Pressegesetzes und der Aufforderung eines einzelnen Printmediums ist die Schulbehörde jetzt erstmals gezwungen, diese Angaben zu veröffentlichen.


Hamburgs staatliche Schulen melden Polizei und Schulbehörde regelhaft, wenn es an Schulen zu Vorfällen wie gefährlichen Körperverletzungen kommt. So wurden im Zeitraum vom 1. Januar 2013 bis zum 1. April 2014 von 32 Schulen insgesamt 44 Vorfälle mit gefährlicher Körperverletzung gemeldet. Dazu zählen beispielsweise Vorfälle wie Schlagen und Stechen mit gefährlichen Gegenständen (z.B. Glasscherben, Stöcken und Scheren).

Die Taten verteilen sich wie folgt auf die Schulen der sieben Hamburger Bezirke:

● Hamburg-Mitte 11: gefährliche Körperverletzungen (52.592 Schüler in 2012/13)

● Altona: 5 gefährliche Körperverletzungen (31.424 Schüler)

● Eimsbüttel 4 gefährliche Körperverletzungen (30.713 Schüler)

● Hamburg-Nord 5 gefährliche Körperverletzungen (35.269 Schüler)

● Wandsbek 10 gefährliche Körperverletzungen (50.946 Schüler)

● Bergedorf 6 gefährliche Körperverletzungen (20.488 Schüler)

● Harburg 3 gefährliche Körperverletzungen (19.752 Schüler)

Angesicht der geringen Zahlen sind statistische Tendenzen und Zusammenhänge mit bestimmten Bezirken kaum sinnvoll abzuleiten.

Insgesamt zeigt die Statistik, dass die Zahl der Vorfälle mit gefährlicher Körperverletzung im Verhältnis zu rund 220.000 Schülern auf den staatlichen Hamburger Schulen gering ist. Insbesondere bei jüngeren  Schülern ist es schwierig, altersgemäße Rangeleien von Fällen einfacher Körperverletzung abzugrenzen. Bislang wurden diese Vorfälle deshalb nicht juristisch präzise erhoben. Entsprechend fehlen polizeigesicherte Erkenntnisse zur Anzahl der Fälle einfacher Körperverletzung. Die Schulen sollen deshalb künftig bei solchen Fällen die Polizei einschalten, wenn die Schwere der Tatfolgen oder andere besondere Umstände dies nahelegen.

Im Umgang mit Konflikten, Gewaltvorfällen, Straftaten, aber auch seelischen Krisen von Schülern werden Hamburgs Schulen von der Beratungsstelle Gewaltprävention der Schulbehörde unterstützt. Das 16-köpfige Team unter der Leitung von Dr. Christian Böhm berät Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern sowie Schüler im Umgang mit Krisen und Konflikten und unterstützt die Betroffenen bei der Einleitung pädagogischer sowie juristischer und polizeilicher Maßnahmen. Öffentlich bekannt geworden ist beispielsweise der Einsatz des Präventionsteams an der Schule Gymnasium Allee Altona, nachdem ein Mitschüler während eines Auslandsschuljahrs in den USA erschossen wurde.

Beratungsstelle Gewaltprävention der Schulbehörde:

Aussender:
Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung
Peter Albrecht
Pressesprecher
Tel.: 040-4 28 63 2003
peter.albrecht@bsb.hamburg.de
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