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Sonntag, 12. Oktober 2014

Was zählt, ist der direkte Draht

MVs Jugendfeuerwehren gewährleisten Gemeinwohl
von Heiko Wruck
BERICHT
Schwerin/gc. 40.000 Mitglieder zählen die  980 Freiwilligen Feuerwehren Mecklenburg-Vorpommerns. In ihren 640 Jugendfeuerwehren sind aktuell 7.329 Kinder und Jugendliche als ehrenamtliche Mitglieder tätig. 2.400 von ihnen sind Mädchen. Zur 56. Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 11. Oktober 2014 in Schwerin stehen auch ihre Sorgen und Probleme auf der Agenda.

Organisiert sind Mecklenburg-Vorpommerns Landesjugenfeuerwehren auf Großkreisebene. Da liegt auch die Krux, meint der Landesjugendfeuerwehrwart Axel Fabig. Die Großflächigkeit der Kreisstrukturen habe dazu geführt, dass viele Feuerwehren organisatorisch zusammengelegt wurden, obwohl sie physisch über die Fläche verteilt geblieben sind. Durch die Trennung von organisatiorischer Verwaltung und gelebter Praxis stellen sich neue Herausforderungen beim Kontaktaufbau und beim -erhalt. Der Vierzigjährige erklärt: „Der persönliche Kontakt zum Landesverband und kurze Wege zu den Mitgliedern werden wichtiger.“

Fabig prognostiziert, dass Mecklenburg-Vorpommerns Kinder- und Jugendfeuerwehren in den nächsten Jahren bei zirka 7.500 Mitgliedern stagnieren werden – wenn die Freiwilligen Feuerwehren ihre Jugendarbeit weiterhin ernst nehmen und vom Land sowie von den Kommunen wirksam unterstützt werden. Die Kinder- und Jugendfeuerwehren sind Abteilungen der Ortsfeuerwehren. „Eine Feuerwehr, die keine jungen Mitglieder hat, kann ihr Ende fast schon auf dem Kalender eintragen“, ist sich der Landesjugendfeuerwehrwart sicher.

Die Feuerwehrleute setzen sich seit Jahren dafür ein, dass das Ehrenamt deutlich stärker vom Land und den Kommunen unterstützt wird. Das könnte mit einer Ehrenamtscard funktionieren, die den Inhabern Vergünstigungen bei Bahn- und Bustickets bietet, zusätzliche Rentenpunkte für die Mitgliedschaft, Steuervergünstigungen oder Fahrpauschalen wären hier hilfreich. „Viele Wehren haben auch Vereine gegründet, um ihre Jugendfeuerwehren zu fördern. Die Freiwilligen Feuerwehren, und damit auch die Kinder- und Jugendfeuerwehren, leben allein vom Ehrenamt – und wirken für das Gemeinwohl. Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem eigenen Pkw zum Training und zur Veranstaltungen. Schön wäre, wenn sie Unterstützung erhielten.“

In den letzten 20 Jahren ist ein stetiger Mitgliederschwund bei den Kinder-und Jugendfeuerwehren MVs zu verzeichnen. Nur in 2012 konnte eine Spitze mit 400 Neumitgliedern erzielt werden. Seither lag die Aufnahmequote deutlich darunter. Ab dem 6. Geburtstag können Kinder in die Kinderfeuerwehren aufgenommen werden. Ab dem 10. Geburtstag ist eine Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr möglich. Ab 18 Jahren kann man Mitglied in einer Ortsfeuerwehr werden und dies bis zum 67. Lebensjahr bleiben. Ab 67 ist die Ehrenmitgliedschaft möglich. An ersten Feuerwehreinsätzen  außerhalb von Gefahrenbereichen können Jugendliche ab 16 teilnehmen: www.ljf-mv.de.

Bildunterschrift:
MVs Landesjugendfeuerwehrwart Axel Fabig plädiert für eine nachhaltige Stärkung des Ehrenamtes. „Das Gemeinwohl braucht die Hilfe des Landes und der Kommunen.“ Foto: ljf

Kontakt:
heiko@wruck.org
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