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Samstag, 8. November 2014

Ein Omen?

von Heiko Wruck
GLOSSE
Am 9. November feiern wir 25 Jahre Mauerfall! Fragen wir uns, was wir über die alten Zeiten wissen. Nicht das Übliche: früher war auch nicht alles schlecht ... Wie hieß der letzte Staatsratsvorsitzende der DDR? Egon Krenz, Erich Honecker oder Manfred Gerlach? Und aus welcher Partei kam er?

Also Honecker war‘s nicht. Egon Krenz auch nicht. Der folgte dem Erich nur für 7 Wochen im Amt. Egon wurde von Manfred Gerlach als Staatsratsvorsitzender abgelöst - vom 6. Dezember 1989 bis zum 5. April 1990. Dabei kam Manne nicht mal aus der SED, war auch nicht beim KGB, hatte jedoch als LDPD-Mann Karriere gemacht. LDPD, das war die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands, also die FDP der Ossis.

Gerlach war bei seinem Amtsantritt bereits ein Mann mit Erfahrung: 1944 Justizangestellter, 1964 an der Akademie »Walter Ulbricht« den Dr. jur. gemacht, 1984 wurde er Professor. Von 1960 bis 1989 war Gerlach einer der Stellvertreter des Staatsratsvorsitzenden, also von Ulbricht und von Honecker.

Wahrgenommen hat den Liberalen in all den Jahren kaum jemand. Aber am 20. September 1989, als die Kacke am dampfen und die Chose fast vorbei war, stellte der Liberal-Demokrat als erster führender DDR-Politiker die Vormachtstellung der SED in Frage und forderte Reformen. Das blieb genauso ungehört wie heute die FDP.

Kontakt:
heiko@wruck.org
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