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Samstag, 8. November 2014

Schicksalstag der Deutschen

9. November – Ermahnung und Ermutigung
von Timo Plutschinski
KOLUMNE
In diesen Tagen rund um den 9. November fühlt sich mancher wieder an seinen Geschichtsunterricht erinnert: 9. November 1848: Scheitern der Märzrevolution in Deutschland. 9. November 1918: Die Weimarer Republik wird ausgerufen. 9. November 1923: Hitler-Ludendorff-Putsch. 9. November 1938: Reichsprogromnacht (»Reichskristallnacht«). 9. November 1989: Fall der Berliner Mauer. Nicht umsonst wird der 9. November auch der »Schicksalstag« der Deutschen genannt.

Es ist wahrlich viel und doch sehr Unterschiedliches an diesem einen Tag passiert. Die Geschichte der Deutschen ist eine mittlerweile lange und bewegte Geschichte, die – und das wird manchen überraschen – sogar noch hinter die Zeit des Nationalsozialismus zurückgeht. Doch was bedeutet der Blick in die Vergangenheit für die Zukunft? Zum einen sollten wir sicherlich aus den Fehlern und schrecklichen Ereignissen der deutschen Geschichte lernen und wachsam sein, wenn politische Vereinnahmung das Recht und die Freiheit des Einzelnen beschneidet.

Denkbar ist auch, dass nach den Ideologien des 20. Jahrhunderts nun die individualistische »Jeder ist seines  Glückes Schmied«-Ideologie eines Tages neue Revolutionen einer Sinn suchenden Generation hervorruft. Da gilt es frühzeitig sinnstiftende und lebensbejahende Angebote zu machen und insbesondere die heranwachsende Generation in die politische Willensbildung mit hineinzunehmen. Zum anderen sollten wir uns angesichts eines solchen Schicksalstages (insbesondere mit Blick auf 25 Jahre Mauerfall) des Guten und Erfreulichen stets bewusst sein, es wachhalten, bewahren und verstärken.

Leider ist viel zu oft die Tendenz zu beobachten, dass wir Menschen das Unzureichende und Negative zum Thema machen und daran festhalten. Dabei gibt es doch gerade mit Blick auf das deutsch-deutsche Zusammenleben wahrlich genügend positive Entwicklungen und viel Grund zur Freude.

In unserem ehemaligen Grenzdorf Lassahn wird dieser Freude beispielsweise mit einer großen Mauerfall-Party am Samstagabend, 8. November 2014, im früheren Tanzsaal des Dorfes Ausdruck verliehen. Fest steht: Die Geschichte der Deutschen geht weiter und es liegt an uns allen, diese mitzuschreiben und zu gestalten. Das Schicksal unseres  Landes, unserer Städte und Dörfer ist nichts, was einfach über uns kommt, sondern was wir Tag für Tag in unserer kleinen Welt in die eine oder andere Richtung mitgestalten können.

Bildunterschrift:
Timo Plutschinski, Vorsitzender Dorfverein Lassahn: Machen wir sinnstiftende und lebensbejahende Angebote. Foto: privat
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