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Montag, 26. Januar 2015

Im Leben geht‘s immer nur um Perspektiven

Schweriner Unternehmer ist sich treu geblieben
von Heiko Wruck
BERICHT
Schwerin/gc. Als Torsten Fetchenheuer 1982 seine Lehre zum Kfz-Mechaniker in der väterlichen MZ-Vertragswerkstatt in Schwerin begann, startete er in seinen Traumberuf. Schon damals wusste er, dass er mit Fahrzeugen sein Berufsleben verbringen will.

„Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker kann ich heute immer noch jedem technisch interessierten Jugendlichen als soliden Berufsstart empfehlen“, ist sich Fetchenheuer sicher. Das persönliche Fahrzeug und der Individualverkehr werden seiner Meinung nach noch lange das tägliche Verkehrsgeschehen bestimmen. Auch vor dem Hintergrund zunehmender Elektromobilität und selbstlenkender Fahrzeuge wird es immer wieder versierter Fachleute bedürfen, die fit in Sachen Elektronik, Mechanik, Handwerk und Physik sind. Nicht nur im Bereich Fahrzeuge, sondern auch bei Windstromgeneratoren, Wasserkrafttechnologien oder allen weiteren Branchen, die mit der Bewegung von Gütern und Menschen, mit der Energieerzeugung oder -versorgung zusammenhängen.

„Kfz-Mechatroniker sind in vielen Branchen gefragte Leute.“ Heute ist Torsten Fetchenheuer Servicevertragspartner für Ford und Opel an zwei Standorten im Schweriner Bremsweg. 1990 machte er seinen Kfz-Meister, seit 1994 ist er selbstständig, und seit 1999 im Schweriner Bremsweg als Unternehmer präsent. „Zur Marke Ford bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. 1990 hatten meine Fußballvereinstrainer kein Auto und suchten gleichzeitig einen Sponsor. Also setzten sie sich in den Zug und fuhren nach Lübeck. Am Lübecker Bahnhof stand ein Ford-Autohaus. Sie haben damals dort kein Auto gekauft, es gab auch keinen Sponsorenvertrag. Der Chef des Autohauses  fragte die Trainer, ob sie nicht eine Autowerkstatt in Schwerin kennen würden? Und so entstand sein Kontakt zu mir. Der Chef des Lübecker Autohauses wurde mein unternehmerischer Ziehvater. So kam Ford hierher in die Landeshauptstadt und ich über einen Umweg von Schleswig-Holstein zur eigenen Firma in Schwerin.“

Die anfangs 13-köpfige Mitarbeitercrew ist auf heute 23 Beschäftigte angewachsen. „Selbstverwirklichung und Gestaltungswille waren für mich die entscheidenden Gründe, Unternehmer zu werden. Ohne ein gutes Team geht das nicht. Das habe ich sehr früh bereits als Mannschaftsspieler beim Fußball erfahren.“ Die Wertevermittlung im Sportverein sowie die Leistungsfähigkeit starker Mannschaften haben den heute Achtundvierzigjährigen stark beeinflusst. Mit dem gleichen Anspruch hat Torsten Fetchenheuer 2008 auch die Präsidentschaft des Sportvereins Grün-Weiß Schwerin übernommen. „Ich finde es wichtig, dass wir hier vor Ort ein starkes Vereinsleben haben, egal ob Sport, Kultur oder was anderes. In Vereinen und anderen ehrenamtlichen Einrichtungen werden Werte vermittelt und der soziale Zusammenhalt auch wirklich gelebt. Dort kann man unentgeltlich viel für die Gemeinschaft tun, das letztlich dem Einzelnen, aber auch gleichzeitig allen in der Gesellschaft nützt.“ Deswegen setzt er als Unternehmer auf eine stabile Belegschaft und dauerhaft tragfähige Kundenbeziehungen. Die gibt es nur, wenn der Kunde unmittelbar im Kontakt zum Unternehmen steht.

„Die Qualität im Fahrzeugsegment ist heute überall fast gleich. Den Unterschied macht das persönliche Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Anbieter aus. Wenn das Betriebsklima, die Leistungen am Kunden und die gegenseitigen Ansprüche stimmen, ist dies eine solide Grundlage für eine jahrzehnte­lange Zusammenarbeit.“

Bildunterschrift:
Torsten Fetchenheuer im Ford Escord, Baujahres 1979: In einem Familienunternehmen ist der unternehmerische Erfolg ohne eine starke Familie im Rücken nicht denkbar. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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