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Dienstag, 13. Januar 2015

Immer Schritt für Schritt

Neustadt-Glewe mit Finanz-Defizit und Optionen 
von Heiko Wruck
BERICHT
Neustadt-Glewe/gc. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. So könnte das Fazit aussehen, mit dem sich für die Stadt Neustadt-Glewe das Jahr 2014 und der Start ins neue Jahr 2015 beschreiben lässt.

„74 Prozent unserer Gewerbebetriebe zahlen aus wirtschaftlichen Gründen gar keine Gewerbesteuern“, sagt Bürgermeister Arne Kröger. „6 Prozent zahlen in Größen bis 1.000 Euro, 13 Prozent zahlen bis 10.000 Euro, weitere 6 Prozent zahlen bis zu 100.000 Euro und genau zwei Betriebe zahlen über 100.000 Euro Gewerbesteuern. Wir haben bei der Gewerbesteuer rund 500.000 Euro Mindereinnahmen gegenüber den Plan, die natürlich auch das Ergebnis 2014 belasten werden“, prognostiziert Kröger.

In 2014 wurde durch den Bürgermeister bereits eine Haushaltssperre aus eben dem Grund der fehlenden Einnahmen verhängt. Die wird wahrscheinlich auch in diesem Jahr bestehen bleiben. Dennoch ist die Lage für den Bürgermeister nicht aussichtlos.

„Wir haben bereits viel geschafft. Die Grundschule und die Sporthalle sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, die Regioschule ist vollständig saniert und wärmegedämmt. Die Straßenbeleuchtung ist in den meisten Gebieten bereits auf LED umgestellt. Fast alle öffentlichen Gebäude sind an das Geothermienetz angebunden. Und die Auslastung der drei Kindertagesstätten liegt bei fast 100 Prozent. Außerdem kann sich Neustadt-Glewe über steigende Geburtenzahlen und eine deutliche Senkung der Arbeitslosenquote freuen. Letzteres wirkt sich äußerst positiv auf die Einkommenssteuer aus. Auch für das Burg-Restaurant wurde ein guter Betreiber gefunden und der Bootsanleger an der Burg konnte ebenfalls gut verpachtet werden“, bilanziert Arne Kröger.

Trotzdem kommen noch große Belastungen auf Stadt und Amt zu. Es gibt einen großen Investitionsstau beim Brücken-, Straßen- und Wegebau. In diesem Jahr laufen zwei große Bodenordnungsverfahren in der Lewitz. Damit vernünftige Besitzverhältnisse manifestiert werden, die den Eigentümern auch künftig ermöglichen, wieder auf ordentlichen Wegen zu ihren Grundstücken zu kommen. Ein Großteil des Geldes für die anschließenden Baumaßnahmen wird das Landwirtschaftsministerium bereitstellen.

„Auch die A14 wird sich sehr positiv auf die Region und auf Neustadt-Glewe auswirken“, ist sich Arne Kröger sicher. Das „Regionale Entwicklungskonzept A14“  sieht unter anderem ein gemeinsames „Interkommunales Gewerbegebiet“ von Brenz und Neustadt-Glewe mit 6 Hektar in der ersten Ausbaustufe vor, das in 2015 begonnen werden soll.

„Die Erfahrung zeigt, dass größere produzierende Betriebe bereits kurz nach ihrer Ansiedlung Zulieferer und Spezialisten nachziehen. Die A14 kann hier mit Geschick und Augenmaß wie ein Magnet in Sachen Gewerbeansiedlung wirken. Mit dem ,Regionalen Entwicklungskonzept REK A14‘, dessen letztes Regionalforum am 9. Dezember in der Burg in Neustadt-Glewe stattfand, sind wir auf einem guten Weg der wirtschaftlichen Stärkung unserer Region“, meint Arne Kröger.

Bildunterschrift:
Neustadt-Glewens Bürgermeister Arne Kröger ist seit 2011 im Amt. Er hält an den Zielen der Innenstadtbelebung sowie an der CO2-Neutralität fest und weiß die Stadt auf einem guten Kurs. Für 2015 wurden als Sonderbauförderung für Gebäudesanierungen bereits 800.000 Euro für die Stadt eingeworben. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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