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Montag, 23. Februar 2015

Regiobranding gestartet

Qualitäten der Kulturlandschaft gezielt einsetzen
Redaktion: Landkreis Ludwigslust-Parchim
PRESSEMITTEILUNG
Parchim/gc. Mit einer Auftaktveranstaltung am 20. Februar wurde in Hamburg-Wilhelmsburg das Verbundprojekt „Regiobranding“ für interessierte Wissenschaftler und Akteure aus der Metropolregion vorgestellt. Zu den acht Projektpartnern zählen auch die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Lüchow-Dannenberg. Die Griese Gegend, das Elbtal und das Wendland bilden eine von drei Fokusregionen in der Metropolregion Hamburg.


In den nächsten vier Jahren erforscht und erprobt ein 20-köpfiges Projektteam, wie Kulturlandschaftsqualitäten eingesetzt werden können, um die Attraktivität ländliche Regionen zu steigern und ihre nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Unter regionalem Branding versteht man dabei das in-Wert-setzen von charakteristischen Eigenschaften und Alleinstellungsmerkmalen von Regionen. Dabei wird im Projekt von innen nach außen vorgegangen, das heißt, zunächst wird die gemeinsame Identität der Bevölkerung in ihrer Region erarbeitet und erst anschließend werden daraus Marken und Produkte entwickelt.

Die Fördergelder für das Forschungsprojekt werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereitgestellt, das insgesamt acht weitere sogenannte „Innovationsgruppenvorhaben“ fördert. In der Innovationsgruppe des  Regio­brandingprojektes  arbeiten Wissenschaftler und Praxispartner aus den Bereichen Archäologie, Regionalentwicklung, Landschaftsplanung, Naturschutz, Ökonomie, Flächenmanagement und Siedlungsplanung aus Hannover und der Metropolregion Hamburg eng zusammen. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung regionaler Brandingkonzepte und deren modellhafte Umsetzung in der Metropolregion Hamburg.

Eine Besonderheit ist hier, dass Wissenschaftler und Praxispartner gemeinsam forschen, lernen und umsetzten und damit die Ergebnisse direkt auf die regionalen Bedürfnisse angepasst werden können. Weitere Informationen zum Projekt unter www.umwelt.uni-hannover.de/regiobranding. Landschaftsqualität und die damit verbundene Lebensqualität werden zu einem immer wichtigeren Standortfaktor im Wettbewerb der europäischen Region.

Derzeit werden die Potenziale, die Landschaften sowie die in ihnen ausgedrückte Geschichte und Gegenwart und die damit verbundenen Umweltqualitäten bieten, noch nicht ausgeschöpft, um die Identitäts- und Imagebildung von Regionen zu fördern. Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens ist es daher das Ziel, die Umwelt- und Landschaftsqualitäten mit ihren Wechselwirkungen zu den siedlungs-, wirtschafts- und sozialstrukturellen Potenzialen zu einem identitätsstiftenden »Kulturlandschafts-Branding« zu verknüpfen. Am Beispiel der Metropolregion Hamburg wird überprüft, wie die identitätsstiftende Landschaftsgeschichte systematisch und glaubwürdig für ein „Branding“ von Stadt-Landregionen operationalisiert werden kann. Für ein solches „bottom-up-Branding“ wurden drei Fokusregionen in der Metropolregion ausgewählt, in denen gemeinsam mit Praxispartnern vor Ort geeignete Konzepte entwickelt und modellhaft umgesetzt und evaluiert werden.

Parallel wird in den Regionen ein umfassender Kommunikations- und Lernprozess initiiert und durchgeführt, der die regionale Identitätsbildung unterstützt. Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den Fokusregionen hinsichtlich kulturlandschaftlicher Charakteristika und Alleinstellungsmerkmale, wirtschaftlicher, sozialer und infrastruktureller Voraussetzungen ist mit einer Bandbreite unterschiedlicher Entwicklungsstrategien und Innovationsansätze zu rechnen. Diese regionalen Innovationsansätze sowie die Ergebnisse der begleitenden Evaluation zu den Modellprojekten fließen in einen Innovationsplan für die Metropolregion Hamburg ein. Hierüber sollen Skalen der regionalen Entwicklung „bedient“, übertragbare Innovationskonzepte und Handlungsanweisungen für die Durchführung derartiger Prozesse erstellt werden.

Aussender:
Landkreis Ludwigslust-Parchim
Büro des Landrates
Andreas Bonin
Pressesprecher
Putlitzer Straße 25
19370 Parchim
Tel.: +49 3871-722 92 03
Tel.: +49 3871-722 77 92 03
andreas.bonin@kreis-lup.de
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