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Samstag, 2. Mai 2015

Brauner Sturm in Weimar

Rechtsradikale kapern Mai-Kundgebung
Redaktion: Stadtverwaltung Weimar 
PRESSEMITTEILUNG
Weimar/gc. Die friedliche Mai-Kundgebung des DGB auf dem Weimarer Marktplatz wurde am 1. Mai 2015 von Rechtsradikalen gestürmt. Es kam zu Gewaltanwendungen und erheblichen Rangeleien.


Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf wird Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch erstatten. 29 rechtsextreme Täter wurden in Polizeigewahrsam genommen. Ein friedlicher Kundgebungsbesucher musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Um 10 Uhr begann die von SPD und Die Linke mitveranstaltete  traditionelle Maikundgebung des DGB mit rund 200 Besuchern auf dem Weimarer Marktplatz. Unter den Zuhörern waren viele Familien mit Kindern und ältere Bürger.

Nach verschiedenen Redebeiträgen der Gewerkschaften wollte nach Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider das Wort ergreifen. In diesem Moment stürmte eine Gruppe von rund 40 Rechtsradikalen auf den Marktplatz.

Die Männer kamen nach Polizeiangaben zumeist aus Sachsen und sollen der Gruppierung „Gewalttäter Sport“ angehören. Mitgeführte Schilder und Transparente machten ihre Verbundenheit mit den „Jungen Nationaldemokraten“ deutlich.

Die Gewalttäter entrissen Carsten Schneider das Mikrophon, skandierten rechte Parolen und widersetzten sich den Veranstaltern und Gästen der Kundgebung mit massiver körperlicher Gewalt. Als der Strom abgedreht wurde und die Polizei eintraf, flüchteten die Rechtsradikalen in Richtung Beethovenplatz. Dort konnte die Polizei 29 Gewalttäter festnehmen.

Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf versicherte, dass die Stadt Weimar nicht gewillt sei, derartige Überfälle hinzunehmen: „Dieser Brutalität der Rechtsradikalen müssen sich alle Demokraten unserer Stadt entgegenstellen. Es ist unsere Pflicht, deutlich zu machen, dass Gewalttäter hier keine Chance haben.“ Auch Carsten Schneider war sichtlich betroffen: „Eine friedliche Mai-Kundgebung brutal zu stürmen und Verletzungen in Kauf zu nehmen zeigt, zu welcher gezielten Gewalt die Rechtsradikalen bereit sind.“

Die festgenommen Männer werden derzeit erkennungsdienstlich behandelt. Die Staatsanwaltschaft in Erfurt wird anschließend über das weitere Vorgehen entscheiden.

Aussender:
Ralf Finke
Pressesprecher
Lt. Stabsstelle Kommunikation
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Stadtverwaltung Weimar
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