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Dienstag, 7. Juli 2015

Was ist eine Mutti

von Heiko Wruck
GLOSSE
Je früher Menschen an die kasernierte Unterbringung gewöhnt werden und je geringer ihre Familienbindung ist, umso besser lassen sie sich später lenken. Diese Erkenntnis hat nun auch die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig erreicht.


Ihre 24-Stunden-Kitas sollen keine Dauerlösung sein, sondern nur greifen, wenn Spät- und Nachtschichten anstehen. Warum eigentlich? Manus Kinderschließfächer könnten auch ganz passabel sein, wenn Ostern, Pfingsten, Weihnachten oder das Wochenende durchgearbeitet wird. Statt die Arbeitswelt nach den Bedürfnissen der Kinder und Eltern einzurichten, werden diese nach den Bedürfnissen der Arbeitswelt eingerichtet. So werden sie bloße Verfügungsmasse – wie Mitte des 19. Jahrhunderts. Da wurden Kleinkinder in die Fabrik mitgenommen. Sie waren unter Aufsicht,  weg von der Straße und hatten keine Langeweile.

Einmal an das Lagerleben gewöhnt werden die Kleinen keine Probleme haben, wenn sie in Mannschaftstransporten zusammengefasst nach der Schicht in Sammelschließfächer transportiert werden – zu wechselnden Zeiten, je nach Schicht und Sonderschicht. Nesthäkchen werden die ganz sicher nicht, dafür aber willige Arbeitssklaven – wie schon ihre Eltern.

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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