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Montag, 17. August 2015

Geil und willenlos

von Heiko Wruck
GLOSSE
Am 18. August 1960 kam in den USA die Anti-Baby-Pille auf den Markt. Damit wurden Frauen weltweit für männliches Triebverhalten voll verfügbar.


Es ist ein Irrglaube, Frauen würden seither völlig selbstbestimmt Sex haben. Kopfschmerztabletten gegen Migräne gab‘s vorher auch schon. Nein, nicht Gleichberechtigung oder gar die sexuelle Befreiung der Frauen, sondern deren sexuelle Verfügbarmachung hat die Gesellschaft revolutioniert. Keine Angst mehr vor ungewollten Schwangerschaften. Wie hieß es doch bei den 68ern: „Wer zweimal mit der Selben pennt, gehört schon zum Establishment.“

Diese Revolution, die sich damals nur auf das Private bezog, hat heute mit dem Social Freezing ihre Fortsetzung in der Berufswelt gefunden. Firmen bieten jungen Frauen die Entnahme und das Einfrieren ihrer unbefruchteten Eizellen an und übernehmen die Kosten. Die Mädels können sich hochschlafen und dann Karriere machen. Später, wenn sie Ansprüche stellen, alt und unansehnlich werden, können sie sich ihre junggebliebenen antiken Eizellen wieder einsetzen und sich begatten lassen. Notfalls auch künstlich, wenn sich kein Stecher findet.

Schön wäre, käme jetzt eine Lustpille auf den Markt, die die Weiber geil und willenlos macht. 

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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