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Sonntag, 20. März 2016

„Regesta Imperii plus“

Bistumsgeschichte als Reichsgeschichte
Redaktion: Universität Augsburg
PRESSEMITTEILUNG
Augsburg/gc. Am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Augsburg wird seit Sommer 2015 ein Kooperationsprojekt der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft (SFG) und der bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, angesiedelten Regesta Imperii (RI) realisiert.

Projektauftrag ist die digitale Fortsetzung der 1953 begonnenen Erschießung von Quellen zur Geschichte der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg im Mittelalter in Form von Regesten. „Nachdem der erste Band dieser ‚Augsburger Regesten’ in gedruckter Form vor 30 Jahren erschienen ist, können wir jetzt die Publikation von124 neuen Regesten auf der Online-Plattform RIplus feiern“, so PD Dr. Thomas Krüger, der auch für die weitere Fortsetzung des Werkes als Reihenredaktor die Verantwortung trägt.

Regesten – abgeleitet von „res gestae“ (Taten) – filtern aus unterschiedlichen Quellen möglichst umfassend alle belegbaren Taten oder Geschehnisse heraus, die von einer bestimmten Person oder Institution überliefert sind. Die von Johann Friedrich Böhmer (1795 - 1863) begründeten „Regesta Imperii“ (RI) erschließen traditionell die urkundlich und historiographisch belegten Aktivitäten der römisch-deutschen Könige und Kaiser.

RI plus als ergänzende Online-Plattform
Das „Heilige Römische Reich“ wurde aber nicht nur von Königen und Kaisern, sondern wesentlich von geistlichen und weltlichen Reichsfürsten sowie auch von Reichsstädten getragen. Diesem Umstand tragen die RI nun mit dem neu angelegten Online-Projekt „Regesta Imperii plus“ (RIplus) Rechnung. Vor allem ältere Regestenwerke zu mittelalterlichen Reichsfürsten wurden für diese Online-Plattform bereits digitalisiert, darunter auch der erste und bislang einzige Band der „Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg“ in der Bearbeitung von Wilhelm Volkert, die 1985 im Druck abgeschlossen worden war.

Erster regionaler Kooperationspartner der RI
Inzwischen sind die „Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg“ unter der redaktionellen Verantwortung von PD Dr. Thomas Krüger im Auftrag der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft (SFG) als Reihenprojekt wiederbelebt worden. Eine Vereinbarung zwischen der SFG und den RI ermöglicht es, dass diese Regesten nun als digitales „Work in Progress“ fortgesetzt werden können. Damit ist die SFG mit Reihenredaktor Krüger der erste Kooperationspartner der RI, der in deren Online-Datenbank ein aktuelles regionales Regestenwerk – konzeptionell modernisiert und fortlaufend – zur Veröffentlichung bringt.

Alterswerk von Prof. Dr. Georg Kreuzer
Aktuell erscheinen jetzt im März 2016 als Band 2 der „Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg“ die Regesten der Bischöfe Konrad von Hirschegg (1167-1184) und Hartwig I. (1167-1184). Ihre Bearbeitung ist das Alterswerk des Augsburger Mittelalterhistorikers Prof. Dr. Georg Kreuzer, der seit der Errichtung des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte Mitte der 1970er Jahre bis zu seiner Pensionierung an der Universität Augsburg lehrte und forschte. Die zu Kreuzers 75. Geburtstag 2015 erschienene Festschrift (kostenloser Download unter http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/3115) trägt den Titel „Suevia et Ecclesia“. Dieser Titel ist programmatisch für Kreuzers Lebenswerk und ebenso für die von ihm bearbeiteten Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg. Bis Anfang März 2016 hat Georg Kreuzer an den letzten Korrekturen vor der Veröffentlichung bei den „Regesta Imperii plus“ mitgewirkt, unterstützt von Krügers Doktoranden Florian Dorn, der die Einpflege der Regesten in die RI-Datenbank besorgt hat.

Künftige Publikation als „Work in Progress“
„Nach der digitalen Publikation des zweiten Bandes werden wir die ‚Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg’ nun als Work in Progress stetig ergänzen“, erläutert Krüger, „wobei wir auf eine fortlaufende Regesten-Nummerierung fortan verzichten werden. Die Regesten des Work in Progress werden nur noch nach Datum geordnet. Dadurch können alle Pontifikate bis zum Ausgang des Mittelalters gleichzeitig bearbeitet werden. Auch bereits vorliegende Regesten aus der Arbeit eines aktuellen DFG-Projektes am Augsburger Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte können wir dadurch rasch einbringen.“

International renommierte Online-Datenbank
Die Inhalte, die sie bis dato bereits bietet – die Königs-, Kaiser- und Papstregesten sowie die mittelalterhistorische Bibliographie (RI-OPAC) – machen RIonline zu einer der international renommiertesten und meist genutzten Internetplattformen im Bereich der Mittelalterforschung. Diesem Nutzerkreis werden nun die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg zugänglich gemacht. „Die Augsburger Bistumsgeschichte und ihre oft spannenden sowie für die allgemeine Mittelalterforschung aufschlussreichen Details werden dadurch künftig noch stärker als bisher Beachtung finden können“, ist Krüger überzeugt.

Kontakt:
PD Dr. Thomas M. Krüger
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Tel.: 0821-59 85 550
thomas.krueger@phil.uni-augsburg.de

Weitere Informationen:

Aussender:
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86159 Augsburg

Klaus P. Prem
Pressesprecher
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