von Heiko Wruck
GLOSSE
Man glaubt es nicht, aber es geschehen noch Zeichen und Wunder! So sollen schon bald Denkmalschutz und Naturschutz in einem Gesetz vereinigt werden. Die Grundidee dieses Vorhabens besticht durch die Klarheit ihrer Zielstellung.
Die Denkmäler sollen mit Naturschutzgebieten vollständig gleichgestellt werden. So wird zum Beispiel heute schon das Aushebungsgut von Flussausbaggerungen im Wattenmeer verklappt, das ja zum Weltnaturerbe gehört. Eigentlich ist dieses Aushebungsgut Sondermüll, aber durch die Verdriftung im Wattenmeer wird der erdige Sondermüll über ein großes Gebiet verteilt. Dann ist er in der Fläche auch nicht mehr so giftig. Oder es wurde ein Naturschutzareal wegen einer neuen Autobahn durchschnitten.
Solchen Überlegungen standen bislang die Denkmäler im Weg. Künftig wird ein Denkmal abgetragen, wenn zum Beispiel Bodenschätze darunter vermutet werden oder eine neue Straße gebaut werden muss. Erste Ergebnisse sind bereits am Schweriner Schloss zu sehen.
An dessen Stelle soll 2030 die neue Marina der Landeshauptstadt entstehen. Die Aushebungsarbeiten haben bereits begonnen. Der Plenarsaal wird noch fertiggestellt und bis 2025 genutzt. Danach wird das Schloss verschwinden und das Areal ökologisch umgebaut.
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