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Samstag, 6. August 2016

13. tote Giraffe in drei Jahren

Jasho starb im Zoo Schwerin
Redaktion: PETA Deutschland e.V.
PRESSEMITTEILUNG
Stuttgart/gc. Die Tierschutzorganisation PETA übt wegen zahlreicher Todesfälle scharfe Kritik an Giraffenhaltung in zoologischen Einrichtungen.


Todesserie von Giraffen geht unvermindert weiter: Nach dem Tod der fünf Jahre alten Giraffe Jasho im Schweriner Zoo übt die Tierrechtsorganisation PETA scharfe erneut Kritik an der Haltung von Giraffen in zoologischen Einrichtungen. Jasho war am Montag, 18. Juli 2016, außerhalb der Besuchszeiten tot im Gehege aufgefunden worden. Zooverantwortliche gehen davon aus, dass der Giraffenjunge ausgerutscht ist und sich das Genick brach. Allein in den vergangenen drei Jahren sind in deutschen Zoos mindestens 13 Giraffen verfrüht gestorben. Aufgrund ihrer empfindlichen Anatomie sind die langbeinigen Paarhufer in Zoos hohen Risiken ausgesetzt, die in den unzureichenden Gehegen immer wieder zu Stürzen und tödlichen Verletzungen führen. Enge Boxen, rutschige oder harte Böden sowie riskante Transporte und Narkotisierungen sind charakteristisch für eine tierschutzwidrige Haltung, die zu auffällig hohen Unfall- und Sterberaten bei Giraffen führt. Einen Beitrag zum Artenschutz leisten Zoos nicht, denn die Tierart kann grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Giraffen.

„Der aktuelle Fall in Schwerin zeigt erneut: Die empfindlichen Giraffen können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden und haben nichts im Zoo zu suchen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.

Neben vier Todesfällen im Zoo Augsburg – zuletzt im Februar 2015 – kamen in den vergangenen drei Jahren auch in den Zoos Osnabrück und Leipzig Giraffen ums Leben. Zuletzt erwachte Giraffe Mtoto im Zoo Karlsruhe im Juni 2016 nicht mehr aus einer Narkose. Im Mai 2016 verhakte sich Kibali im Tiergarten Nürnberg mit ihren Stirnzapfen in einem Gitter und verletzte sich so schwer an der Wirbelsäule, dass sie eingeschläfert werden musste. Im November 2015 hatte sich der sechs Jahre alte Giraffenbulle Abasi im Berliner Zoo in einem Strick verheddert und stranguliert. Giraffenbulle Vuai wurde im Oktober 2015 nach einem missglückten Transportversuch im Dortmunder Zoo eingeschläfert. Zuvor musste das 14 Monate alte Giraffenbaby Rudo im Frankfurter Zoo euthanasiert werden, nachdem es sich im April 2015 schwer beim Spielen verletzte. Im Dezember 2014 wurde Giraffe Kibaya im Tierpark Berlin eingeschläfert – sie zog sich infolge eines Sturzes während der Nahrungsaufnahme erhebliche Verletzungen zu.

PETA setzt sich grundsätzlich für ein Haltungsverbot von exotischen Tieren ein. In zoologischen Einrichtungen weisen die Wildtiere durch die artwidrigen Haltungsbedingungen in der Regel schwere Verhaltensstörungen auf. Insbesondere bei bedrohten Tierarten wie Menschenaffen, Bären oder Großkatzen sind keine Auswilderungen möglich, weil die Tiere im Zoo keine überlebensnotwendigen Verhaltensweisen erlernen können. Zoobesucher erfahren darüber hinaus nichts über die natürlichen Bedürfnisse und Lebensverhältnisse der Wildtiere.

Bildunterschrift:
Nicht artgerecht: Giraffe im Schweriner Zoo am 19. September 2015: Foto: Heiko Wruck

Aussender:
PETA Deutschland e.V.
Friolzheimer Straße 3a
70499 Stuttgart

Kristin Graf
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