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Dienstag, 13. Dezember 2016

Design ist alles

von Heiko Wruck
GLOSSE
Moderne Gentechnologie ist schon eine sehr faszinierende Angelegenheit. Man kann nicht nur die Haar-, Haut- und Augenfarbe gezielt beeinflussen, sondern auch das Geschlecht. Nur eine genetische Änderung, schon wird aus dem Embryo ein männliches Wesen.


Es genügt, nur ein Chromosom wegzulassen. Blöd nur, dass man nicht selbst diese Entscheidung treffen kann, sondern sie Leuten überlassen muss, die ihre Kinder Torben, Malte oder Joshua nennen. Das Aussuchen der Äußerlichkeiten wird höher bewertet als das geistige Leistungsvermögen. Deswegen sind Schönheitsoperationen so angesagt. Oder haben Sie schon mal gehört, dass sich jemand am freiwillig Hirn operieren lässt, um intelligenter zu werden. Alle wollen jedoch das perfekte Kind. Das muss gut aussehen. Die Sache mit der Genetik hat jedoch einen Haken. Lässt man ein Chromosom weg,  bleibt dies nicht ohne Folgen. Genetisch bedingt können solche Geschöpfe keinen Müll raus bringen, nicht den Abwasch erledigen, haben vom Haushalt keine Ahnung und keinen Sinn für Kerzenromantik. Eigentlich können sie nur schnell einschlafen. 
Deswegen sollten wir uns gut überlegen, ob wir Designerbabys wirklich wollen? Irgendwer muss ja die Arbeit erledigen. Dafür braucht man ein Chromosom mehr.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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