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Donnerstag, 12. Oktober 2017

Deutscher Fleiß

von Heiko Wruck
GLOSSE
Der einstige Bundeskanzler Gerhard Schröder ist dafür der lebende Beweis, dass der deutsche Rentner heute darauf angewiesen ist, sich etwas dazuverdienen zu müssen. Denn auch die magere Rente eines ehemaligen Bundeskanzlers und vormaligen Ministerpräsidenten reicht hinten und vorne nicht.


Mit seinem Rentnerjob in Russland hat der alte Sozialdemokrat einmal mehr bewiesen, dass er sich nicht zu fein ist, sich mit den kleinen Leuten gemein zu machen. Der Zigarrenkanzler teilt ihr Schicksal als Rentner. Schröder hätte es sich auch einfach machen können: Flaschen sammeln in Deutschland. Aber nein, der rote Gerhard zeigt, dass es auch anders geht und man sich gegenseitig nichts wegnehmen muss. Auch ein paar Flaschen nicht, die Pfand bringen. Der Kanzler des Bosse ist als deutscher Rentner nach Russland gegangen, um dort seinen aufopferungsvollen Kampf für ein bisschen mehr  Bares im Alter mit einer ganz menschlichen Mission zu verbinden.

Schröder hat sich ins verzehrende Feuer eines stressigen Beraterjobs gestürzt, um dem Russen zu zeigen, was deutscher Fleiß vermag. Und er zeigt gleichzeitig dem deutschen Rentner, dass es weit im Osten immer noch was zu holen gibt. Aber dafür muss man sich längst nicht mehr die Füße in Stalingrad abfrieren.

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Heiko.Wruck@t-online.de
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