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Freitag, 10. November 2017

Und Ihr Preis?

von Heiko Wruck
KOLUMNE
Sie sind Herausgeber, Geschäftsführer, Verlagsleiter vielleicht Redakteur oder auch nur freier Journalist einer papiernen Zeitung? Dann geht es Ihnen möglicherweise nicht ganz so gut. Sinkende Auflagen, schrumpfende Seitenumfänge sowie errodierende Abonnentenzahlen, stetig Jahr für Jahr schmelzende Anzeigenaufträge und dramatisch sinkende Werbeeinnahmen? Die richtige Zeit, um Ihnen eine Gewissensfrage zu stellen.


Wie viel muss man Ihnen zahlen, damit Sie Inserate und Flyer in Ihrem Blatt zulassen, die von Politikern, Parteien oder Bürgerinitiativen bezahlt werden, die als lebens-, oder menschenverachtend oder auch allgemein als rechts oder sogar als rechtsextrem empfunden werden. Ab wann funktionieren die Plausibilitätsmechanismen nicht mehr, um dann doch einen PR-Artikel für einen solchen Kunden zu schreiben, zu bearbeiten, zu veröffentlichen.

Ihr Kunde ist demokratisch legitimiert. Seine Leute sitzen in den Parlamenten, sind eventuell sogar an der Regierung beteiligt. Sie arbeiten in den kommunalen Gremieren und reden auch in den Vereinsvorständen mit. Wie viel muss man Ihnen zahlen, damit Sie als Opportunist handeln?

Nur um den Begriff an dieser Stelle präzise klarzustellen: Opportunisten, das sind Leute, die wirklich absolut jeden Schwanz lutschen, wenn nur ihr Vorteil groß genug ist.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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