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Freitag, 30. März 2018

Wer hat’s erfunden?

von Heiko Wruck
GLOSSE
Als Homo Errectus auf die Idee kam, dass Mensch zu sein sehr viel mehr bedeutet, als nur aufrecht zu gehen, begann er, magische Feuer anzubeten. Die gingen immer schnell aus, besonders bei Regen.

Den magischen Flammen folgten magische Hölzer. Die nutzten schnell ab, also betete er magische Steine an. Das war unbefriedigend. So legte er Tierschädel drauf und hüllte die Steine in Felle. Fortan betete er magische Tiere an. Die blieben stumm und fingen an zu stinken. So betete er unsichtbare Tiere an, die im Himmel wohnten.

Später betete er unsichtbare Leute an, die auch im Himmel wohnten und dort unsichtbare Tiere hielten. Die unsichtbaren Tiere im Himmel wurden verzichtbar, weshalb der Mensch bloß noch zu unsichtbaren Leuten betete, die im Himmel wohnten. Aber die waren alle so weit weg.

Nun beteten die Menschen zu jemandem, dessen unsichtbarer Vater im Himmel wohnte und eine verheiratete Irdische geschwängert habe, die den Angebeteten als Jungfrau zur Welt gebracht haben soll. Angebeteter und Mutter waren da  schon längst tot, unsichtbar und wohnten mit Papa ebenfalls im Himmel.

Heute beten die Menschen inbrünstig zu Leuten, die sagen, sie kennen da einen verstorbenen Unsichtbaren, der mit seiner unsichtbaren toten Mutter beim unsichtbaren Vater im Himmel wohnt. Klingt plausibel. Frohe Ostern!

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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