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Donnerstag, 16. Juli 2015

Darauf ist Verlass!

von Heiko Wruck
GLOSSE
Als am 16. Juli, 1661 die Bank von Stockholm als Privatbank in Europa erstmals Geldscheine in Umlauf brachte, war dem Projekt mangels Vertrauens ein nur mäßiger Erfolg beschieden.


In Deutschland kamen die ersten Bankzettel am 2. März 1705 von der in Köln ansässigen Banco di gyro d`Affrancatione heraus. Ganz groß aber brachte der französische Finanzminister John Law, geboren im schottischen Edinburgh, von 1718 bis 1720 Papiergeld in Umlauf. Nach zwei Jahren kam das Fiasko.

Durch Glücksspiel hatte Law sich zwar in Paris ein Vermögen erarbeitet, aber das Ergebnis seiner Aktivitäten als Bankier und Finanzier des Staates führte in eine geldpolitische Katastrophe. Im Dezember 1720 flüchtete er über Brüssel nach Venedig; sein Vermögen war anfangs blockiert, schließlich aber überschrieb Law es als Schadenersatz.

Heutige Politiker sind verlässlicher und werden nicht für falsche Entscheidungen mit ihrem Privatvermögen haften. Wo kämen wir hin, wenn Europas Eliten keine Garantien dafür geben, dass jemand nach der Katastrophe willens und in der Lage ist, neu anzufangen. Die Steuerzahler sind heute die Garantie dafür, dass in Europa nie wieder private Vermögen zum Schuldendienst herangezogen werden müssen – ab, sagen wir, 200.000 Euro in bar.

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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