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Freitag, 1. Juli 2016

Helle Zukunft

von Heiko Wruck
GLOSSE
Lebenslanges Lernen bedeutet natürlich auch lebenslanges Arbeiten. Wozu sollte man sonst lebenslang lernen, wenn man nicht lebenslang arbeiten muss? Das ist aber zumindest für die Generation der heute Arbeitenden nicht so schlimm.


Wenn die mit 77 von ihren nicht berufstätigen Enkeln in den Betrieb gefahren werden, dann stehen die Alten wenigstens niemandem mit ihren Rollatoren im Weg. Sind die Alten am Arbeitsplatz abgegeben, haben die Enkel Zeit und Platz, um mit ihren Sportflitzern auf den leeren Straßen, beim Fitness, Wellness oder Shopping Spaß zu haben. Zu arbeiten brauchen sie ja nicht, weil die Alten ihnen ein bedingungsloses Einkommen sichern. Für junge Leute eigentlich ein guter Gesellschaftsentwurf. In vielleicht 20 bis 50 Jahren werden die ohnehin nichts anderes mehr zu tun haben.

Das Internet entmaterialisiert die Dinge. Flugzeugtickets werden heute schon kaum noch auf Papier ausgegeben, sondern virtuell verfügt. Wer jedoch keine Tickets druckt, braucht vieles andere auch nicht mehr: kein Papier, keinen Papierhersteller, keinen Papiertransport, kein Holz, kein Wasser ... und keine Maschienen, Anlagen, Fahrzeuge, Gebäude und Menschen, die das alles herstellen und verteilen. Um die Altenpflege müssen wir uns also auch in ferner Zukunft nicht sorgen.

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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