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Sonntag, 3. März 2024

Was ist Prokrastination?

Vermeidung unangenehmer Tätigkeiten
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Das Aufschieben von wichtigen Aufgaben ist weit verbreitet und wird als Prokrastination bezeichnet. Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben kann die Prokrastination auftreten und sehr negative Auswirkungen haben. Dabei handelt sich nicht um Faulheit oder mangelnde Motivation. Prokrastination ist ein komplexes Problem.

Der Begriff Prokrastination stammt aus der Psychologie. Das aufschiebende Verhalten bei wichtigen Aufgaben oder Entscheidungen wird mit diesem Begriff bezeichnet. Prokrastination kann verschiedene Ursachen haben.

Mögliche Ursachen der Prokrastination!

Persönlichkeitsmerkmale
Perfektionismus:
Immer alles perfekt machen zu wollen,
kann das Gegenteil bewirken: Aus Angst
vor Fehlern werden Aufgaben gar nicht
erst begonnen.
Angst vor Versagen:
Die Furcht davor zu scheitern, kann das
Aufschiebeverhalten begünstigen und be-
feuern.
Geringes Selbstwertgefühl:
Ein geringes Selbstwertgegefühl verstärkt
die Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Das
kann die Motivation senken und lähmend wirken.
Impulsivität:
Konzentrationsschwierigkeiten verhindern die
Verfolgung langfristige Ziele und führen zum
Aufschieben von Aufgaben.

Motivationsprobleme!
Unangenehme Aufgaben:
Was als unangenehm oder schwierig empfunden
wird, das wird auch oft vermieden.
Mangelnde Klarheit:
Unklare Aufgabenstellungen, mangelnde Priorisierung
und fehlende Zielstellungen begünstigen das Aufschieben
von Aufgaben.
Unrealistische Ziele:
Zu hoch gesteckte Ziele können demotivieren und
die Prokrastination fördern.

Zeitmanagement!
Schlechtes Zeitmanagement:
Aufgaben nicht effektiv zu planen und schlecht zu priorisieren,
kann zum Aufschieben dieser Aufgaben führen.
Fehlende Organisation:
Unordentliche und chaotische Arbeitsplätze erschweren die
Konzentration, verkomplizieren Arbeitsprozesse und fördern
die Prokrastination.
Zeitdruck:
Wenn ein bereits vorhandener Aufgabenstau oder ein schlechtes
Zeitmanagement dazu führt, dass plötzlich sehr viel in zu kurzer Zeit
erledigt werden muss, führt das nicht selten zum weiteren Aufschieben.

Weitere Faktoren:
Konzentration und Motivation können auch durch chronischen Stress beeinträchtigt werden und die Prokrastination begünstigen. Zusätzlich können Depressionen, Antriebslosigkeit und negative Gedanken zu ausgeprägtem Aufschiebeverhalten führen. Es ist daher wichtig, die eigene Prokrastination zu verstehen und die individuellen Ursachen dafür zu ermitteln. Erst dann ist es möglich, geeignete Gegenstrategien zu entwickeln.

Typische Merkmale von Prokrastination:

Aufgaben werden wiederholt verschoben,
obwohl sie wichtig und dringlich sind.
Unangenehme Tätigkeiten werden vermieden
und durch unwichtige Aktivitäten ersetzt.
Betroffene leiden unter Stress, Angst und
Selbstzweifeln, da sie die anstehenden Aufgaben
im Hinterkopf haben.
Produktivität und Leistungsfähigkeit sinken,
weil die Aufgaben nicht erledigt werden.

Prokrastination ist keine Charakterschwäche, sondern ein ernstes Problem. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten können helfen, dieses Aufschiebeverhalten zu überwinden.

Tipps gegen Prokrastination:

Aufgaben in kleine Schritte unterteilen
und realistische Deadlines setzen.
Ablenkung vermeiden und sich an einem
ruhigen Ort konzentrieren.
Belohnungen für die Erledigung
von Aufgaben einrichten.
Professionelle Unterstützung suchen,
wenn Prokrastination das Leben beeinträchtigt.

Wer unter Prokrastination leidet, ist gut beraten, sich professionelle Hilfe zu suchen, zum Beispiel bei einem Psychologen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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