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Sonntag, 21. April 2024

Stille Kündigung

Indikatoren für Wechselbereitschaft
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Eine „stille Kündigung“ kommt nicht von ungefähr. Besonders nicht bei einem dauerhaften Fachkräftemangel. Arbeitnehmer wollen immer ihre berufliche Zukunft gestalten. Sei es der persönliche Karriereplan, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder das alternierende Arbeiten zwischen Büro und Homeoffice – viele Arbeitnehmer sind immer auf dem Sprung, um sich zu verbessern. Die Verbesserung hängt dabei nicht allein vom Geld ab. Doch wie kann man eine Wechselbereitschaft rechtzeitig erkennen?

Indikatoren für Wechselbereitschaft
Sinkende Arbeitszufriedenheit:
Ein deutliches Zeichen für eine erhöhte Wechselbereitschaft
ist eine sikende Arbeitszufriedenheit. Frustration, mangelndes
Interesse an den Aufgaben sowie allgemeine Unzufriedenheit
sind klare Indizien dafür.

Geringes Engagement:
Eine mögliche Wechselbereitschaft kündigt sich häufig mit einem
Rückgang des Engagements für die Arbeit an. Wer sich nicht mehr
aktiv einbringt, keine Initiative ergreift und sich distanziert, kann
bereits innerlich gekündigt haben und will aus dem Job raus.

Erhöhter Krankenstand:
Wenn krankheitsbedingte Arbeitsausfälle plötzlich stark ansteigen,
kann dies ein Hinweis darauf sein, dass Mitarbeiter versuchen, dem
Arbeitsplatz zu entfliehen versuchen. Oft sind hohe Krankenstände
konkreter Ausdruck von Stress, Unzufriedenheit und neue Jobsuchen.

Fluktuation im Team:
Das vermehrte Ausscheiden von Kollegen kann ebenfalls ein Signal
für eine hohe Wechselbereitschaft sein. Eine starke Fluktuation im
Team kann eine Gruppendynamik einleiten, dass sich Mitarbeiter über
ihre beruflichen Möglichkeiten außerhalb des aktuellen Unternehmens
aktiv informieren.

Gespräche über Veränderungen:
Werden vermehrt Gespräche über berufliche Veränderungen geführt,
wie zum Beispiel den Wunsch nach neuen Herausforderungen, höherem
Gehalt oder besserer Work-Life-Balance, könnten diese bereits mental
den Wechsel vorbereiten.

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber und Vorgesetzte die Anzeichen einer stillen Kündigung erkennen und verstehen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Wechselbereitschaft ihrer Mitarbeiter zu senken und die Arbeitszufriedenheit und das Engagement zu erhöhen.

Maßnahmen gegen die Wechselbereitschaft
Um die Mitarbeiterbindung zu stärken und die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern zu reduzieren, können Arbeitgeber und Vorgesetzte verschiedene Maßnahmen ergreifen. Dafür gibt es einige gute Ansätze:

Regelmäßige Feedback-Gespräche:
Regelmäßige Feedback-Gespräche legen die Bedürfnisse
und Anliegen der Mitarbeiter offen und machen deren Handeln
besser nachvollziehbar. Dadurch steigert sich ihr Wohlbefinden.
Wichtig ist, auch unmittelbar auf die Anliegen der Mitarbeiter
einzugehen.

Karriereentwicklung und Weiterbildung:
Angebote zur beruflichen Weiterentwicklung und Weiterbildung
sind für die Mitarbeiterzufriedenheit von großer Bedeutung. Interne
Schulungen, regelmäßige Workshops oder finanzielle Unterstützung
für externe Fortbildungen sind geeignete Maßnahmen dafür. Mitarbeiter,
die sich weiterentwickeln zu können, sind weniger wechselwillig.

Attraktive Arbeitsbedingungen:
Attraktive Arbeitsbedingungen entsprechen zuerst den Bedürfnissen der
Mitarbeiter. Nicht umgekehrt. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, ein
angenehmes Arbeitsumfeld und eine faire Vergütung sind der geeignete
Rahmen dafür.

Anerkennung und Wertschätzung:
Regelmäßig Anerkennung und Wertschätzung für erbrachte Leistungen
sind wichtig, sollten aber nicht inflationär gehandhabt werden. Loben Sie
die Erfolge Ihrer Mitarbeiter. Nehmen Sie deren Ideen ernst. Zeigen Sie,
dass die Arbeit Ihrer Mitarbeiter zu schätzen wissen.

Förderung einer positiven Unternehmenskultur:
Vertrauen, Offenheit und Teamarbeit sind die Eckpfeiler einer positiven
Unternehmenskultur. Schaffen Sie ein Umfeld für einen ausgeprägten
Teamgeist, in dem sich die Kollegen wohlfühlen.

Konfliktmanagement:
Bei Konflikten am Arbeitsplatz kann ein konstruktives Konfliktmanagement
kann dazu beitragen, Spannungen zu reduzieren und das Arbeitsklima zu verbessern.

Indem Sie diese Maßnahmen umsetzen, können Sie die Wechselbereitschaft Ihrer Mitarbeiter verringern und langfristig eine stabile und motivierte Belegschaft aufbauen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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