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Donnerstag, 8. März 2012

Abschied vom Kinderarzt

Patienten für Forschungsprojekt in Greifswald gesucht
Redaktion: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
Pressemitteilung
Greifswald/gc. Mit dem Forschungsprojekt Transition wenden sich Wissenschaftler der Universität Greifswald Schwierigkeiten junger Menschen beim Wechsel von der Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrie) zur Erwachsenenmedizin zu. Für das zweiphasige Forschungsvorhaben werden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 19 gesucht, die vor so einem Wechsel stehen und an chronischen Erkrankungen leiden.

Das Projekt am Lehrstuhl Gesundheit und Prävention an der Universität Greifswald wird von Prof. Dr. Silke Schmidt geleitet. Partner sind die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Greifswald, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck und das Klinikum Karlsburg bei Greifswald.

Mit dem Erwachsenenalter steht für Jugendliche ein Arztwechsel an. Nicht mehr der Kinderarzt, sondern ein Erwachsenenmediziner ist dann für die medizinische Versorgung zuständig. Die gesetzliche Altersgrenze ist auf 18 Jahre festgesetzt. Für junge Erwachsene mit chronischen Erkrankungen stellt dieser Wechsel oft eine schwere Belastung dar. Bei Querschnittsuntersuchungen konnte bei einigen Krankheiten beobachtet werden, dass Komplikationen und klinische Verschlechterungen zunahmen. Manche Jugendliche sind überfordert, brechen die medizinische Behandlung ab und tauchen beim Arzt erst dann wieder auf, wenn Komplikationen auftreten.

„Es zeigt sich immer wieder, dass es chronisch erkrankten Jugendlichen durch die langjährige Betreuung ihres Kinderarztes gut geht. Wenn sie dann gezwungen sind, zu einem anderen Arzt zu wechseln, kommt es des Öfteren zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes“, berichtet Oberärztin Dr. Annette Findeisen aus der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Greifswald.

In der ersten Phase des Forschungsprojektes Transition wurden die speziellen Versorgungsbedürfnisse sowie die Versorgungskompetenzen von Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen identifiziert. Im Anschluss daran werden jetzt die gewonnenen Erkenntnisse genutzt, um praktische Handlungskonzepte zu entwickeln. Konkret geht es darum, existierende Schulungskonzepte für Jugendliche weiterzuentwickeln, um sich eigenständig in der Gesundheitsversorgung bewegen zu können. Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene mit dem notwendigen Wissen und den erforderlichen Fähigkeiten auszustatten, um den wichtigen Übergang vom Kinderarzt zur Erwachsenenmedizin meistern zu können.

In der Hauptphase des Forschungsvorhabens wird die entwickelte Schulung als kontrollierte, klinische Intervention (randomisierte Studie) auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft.

Interessierten Jugendlichen wird angeboten, an der Schulung teilzunehmen. Dann wird untersucht, wie sie sich im veränderten medizinischen Versorgungssystem zurechtfinden. Diese Untersuchungsgruppe wird anschließend mit einer Gruppe Betroffener verglichen, die nicht geschult wurde.

Aufruf!
Derzeit werden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 19 Jahren gesucht, die den Wissenschaftlern helfen. Die Probanden sollen kurz vor einem Wechsel in die Erwachsenenmedizin stehen und entweder an Diabetes, Mukoviszidose oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Betroffene können sich bei Diplom-Psychologen Carsten Herrmann vom Institut für Psychologie am Lehrstuhl Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald (Telefon 03834-86 3803) melden.

Kontakt:
Projekt „Transition“ auf Facebook
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dipl.-Psych. Carsten Herrmann
Institut für Psychologie
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13
17487 Greifswald
Tel.: 03834-86 3803
carsten.herrmann@uni-greifswald.de

Aussender:
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Jan Meßerschmidt
Leiter Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11
17487 Greifswald
Tel.: 03834-86 1150
pressestelle@uni-greifswald.de
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