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Dienstag, 6. März 2012

Crime Time in Hamburg

Leichter Anstieg der Straftaten in den Gesamtzahlen
Redaktion: Hamburger Behörde für Inneres
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
Pressemitteilung
Hamburg/gc. Hamburgs Innensenator Michael Neumann, Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch und der Leiter des Landeskriminalamtes, Leitender Kriminaldirektor Reinhard Chedor, haben am Donnerstag, 1. März 2012, die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2011 vorgestellt. Die Gesamtzahl der erfassten Straftaten stieg gegenüber 2010 leicht um 1,8 Prozent auf 228.874 Fälle an, was vor allem auf eine Zunahme von Diebstählen (u. a. Laden- und Fahrraddiebstahl) und beim Warenbetrug (Ebay) zurückzuführen ist.

Im Jahr 2002 waren mit 269.121 Delikten noch rund 40.000 Straftaten mehr registriert worden. Die Aufklärungsquote lag 2011 bei 44,3 Prozent (2010: 46,2 Prozent).

14 Prozent weniger Wohnungseinbrüche
In sensiblen Kriminalitätsfeldern, die das Sicherheitsempfinden maßgeblich beeinflussen, waren im vergangenen Jahr teilweise drastische Rückgänge zu verzeichnen. 2011 wurden insgesamt 6.482 Wohnungseinbrüche festgestellt  - 1.054 Taten (14,0 Prozent) weniger als im Jahr zuvor. In zwei von fünf Fällen gelang es den Tätern nicht, in die Wohnung einzudringen. In 38,1% aller Einbrüche blieb es bei einem Versuch – der höchste Stand seit 1971.

Innensenator Michael Neumann: „Das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht für die Menschen in unserer Stadt – gerade wenn man bedenkt, dass ein Einbruch immer ein schmerzhafter Eingriff in die Privatsphäre ist. Unsere Polizei leistet beim Einbruchsschutz wertvolle Präventionsarbeit. Großes Lob gebührt aber auch den Hamburgerinnen und Hamburgern, die ihre Wohnungen und Häuser offenbar immer besser gegen ungebetene Gäste sichern. Dennoch ist auch hier noch mehr möglich.“

Jugendkriminalität um knapp 10 Prozent rückläufig
Bei der Jugendkriminalität hat sich der rückläufige Trend im vergangenen Jahr nochmals deutlich verstärkt. 2011 wurden 14.940 Tatverdächtige unter 21 Jahren (TVu21) ermittelt, 1.512 bzw. 9,2 Prozent weniger als im Jahr 2010. Der Rückgang betrifft beide Geschlechter gleichermaßen. Während die Anzahl der männlichen TVu21 im Vorjahresvergleich um 1.065 (-9,1 Prozent) auf 10.684 Tatverdächtige zurückging, sank die Anzahl der weiblichen TVu21 um 447 (-9,5 Prozent) auf 4.256 Tatverdächtige. Der Anteil weiblicher Tatverdächtiger an allen TVu21 liegt bei 28,5 Prozent.

Bei der Jugendgewaltkriminalität ist ebenfalls ein spürbarer Rückgang um 6,1 Prozent zu verzeichnen. Die Polizei ermittelte 2011 im Bereich Gewaltkriminalität insgesamt 2.587 TVu21, das sind 167 weniger als im Jahr 2010. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen im Bereich der Gewaltkriminalität beträgt 35,6 Prozent (Vorjahr: 37,6 Prozent) und geht damit im vierten Jahr in Folge zurück.

Gewaltkriminalität:
Weniger Tötungsdelikte und Vergewaltigungen
Die Entwicklung der Gewaltkriminalität verlief im Jahr 2011 uneinheitlich. Deutliche zweistellige Rückgänge gegenüber 2010 gab es bei den Tötungsdelikten von 77 auf 61 Taten (-20,8 Prozent) und bei den Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen von 192 auf 144 Taten (-25 Prozent). Bei den Raubdelikten war ein leichter Anstieg um 75 Fälle (2,8 Prozent) auf 2.725 Taten zu verzeichnen, die Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung insgesamt stiegen um 233 (4,1 Prozent) auf 5.918. Erfreulich verlief die Entwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen: Die Anzahl der Taten nahm um 92 (-2,4 Prozent) auf 3.742 Fälle ab.

Brandstiftungen an Fahrzeugen bleiben Herausforderung
Die vorsätzlichen Brandstiftungen an Fahrzeugen standen vergangenes Jahr im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. 2011 registrierte die Polizei 293 Taten, das sind 136 Taten (86,6 Prozent) mehr als im Jahr 2010. Der Großteil der Taten ereignete sich in der ersten Jahreshälfte, allein in den Monaten April und Mai wurden mehr als 100 Brandstiftungen begangen. In 86 Prozent der Fälle war das Motiv Vandalismus. 37 Taten konnten aufgeklärt werden. Im Dezember gelang es der Polizei, einen Serientäter festzunehmen, dem mindestens vier Taten zur Last gelegt werden.

Die Diebstähle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen haben einen historischen Tiefstand erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Polizei einen Rückgang um 1.332 (-6,3 Prozent) auf 19.725 Fälle. Das ist die niedrigste Zahl, die in diesem Bereich seit über 40 Jahren in Hamburg festgestellt wurde. Trotzdem stehen Navigationsgeräte und Airbags bei potenziellen Dieben weiterhin hoch im Kurs. Während die Zahl der gestohlenen Navigationsgeräte im Vorjahr um 659 (-15,7 Prozent) auf 3.551 Fälle spürbar zurückging, wurden 743 Airbags gestohlen – 311 (72 Prozent) mehr als im Jahr 2010.

Drogenkriminalität sinkt auf niedrigsten Stand seit 1995
Die Rauschgiftdelikte nahmen 2011 erneut um 5,5 Prozent auf 7.745 Fälle ab. Das ist der niedrigste Wert seit 1995. Beim illegalen Handel/Schmuggel bzw. der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln wurden 14,2 Prozent weniger Fälle als 2010 registriert. Die polizeilichen Maßnahmen haben auch 2011 dazu geführt, dass die Erscheinungsformen der Drogenkriminalität in der Öffentlichkeit weitestgehend nicht mehr festzustellen sind.

Innensenator Michael Neumann: „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hamburger Polizei für ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit. Sie haben auch im vergangenen Jahr wieder bewiesen, dass sie hoch motiviert und leistungsfähig sind. Auf unsere Polizei ist Verlass, Sie ist ein Garant für das hohe Sicherheitsniveau in unserer Stadt.“

Die vollständige Kriminalstatistik ist im Internet unter www.hamburg.de/innenbehoerde oder www.polizei.hamburg.de abrufbar.

Aussender:
Hamburger Behörde für Inneres und Sport
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Frank Reschreiter
Tel.: 040-42839 2673
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