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Sonntag, 4. November 2012

Teure Zerstörung ohne Bedarf

A14-Spatenstich bei Ludwigslust
Redaktion: BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
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Pressemitteilung
Schwerin/gc. Als ,milliardenschwere Naturzerstörung ohne Bedarf’ bezeichnete der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 1. November 2012 zum ersten Spatenstich bei Ludwigslust den Bau der Bundesautobahn A14 in Mecklenburg-Vorpommern.

Für den Bau der A14 würden im Landkreis Ludwigslust-Parchim 147 Hektar Wald vernichtet. Die bereits gerodeten Wälder um Ludwigslust hätten landesweite Bedeutung als Brutreviere für Rote-Liste-Arten wie den Ziegenmelker, einen auf lichte Kiefernwälder angewiesenen nachtaktiven Vogel, den Wendehals, den Schwarzspecht, den Grünspecht, den Mittelspecht und die als ausgestorben geltende Sumpfohreule gehabt. Die Vorkommen der Fledermäuse in den Wäldern wären im Planungsverfahren systematisch unterschätzt worden, so der BUND. Ausgleichsmaßnahmen für gefährdete Vögel sind vom BUND ebenso als fragwürdig kritisiert worden – wie das unzureichende Fledermausschutzkonzept, was Kollisionen der Fledermäuse mit den Autos kaum verhindern kann.

„Insgesamt gehen durch den Autobahnbau auf 25 Kilometer Strecke durch Mecklenburg-Vorpommern rund 500 Hektar Flächen unwiederbringlich verloren. Denn neben der eigentlichen Betonbahn ist ein Bereich von 50 bis 80 Meter durch Lärm und Abgase, Baustraßen, Anrampungen, Wälle und Nebenanlagen betroffen. Wenn das Wort ,Flächenfraß’ eine Berechtigung hat, dann für diese Eingriffe, nicht für die vorgeschriebenen Naturschutz­maßnahmen, die in aller Regel die Verluste gar nicht ausgleichen können“, so Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Verkehrsaufkommen im Bereich Ludwigslust rechtfertige mit 8.000 Fahrzeugen am Tag keinen Autobahnbau. „Selbst die aus unserer Sicht falsche Steigerungsprognose auf 250 Prozent bis 2025 ist mit einer zweistreifigen Bundesstraße zu bewältigen“, sagt Corinna Cwielag vom BUND. Bislang sei in keinem der Genehmigungsverfahren nachgewiesen worden, woher die angenommenen Steigerungsraten kommen sollen, so Cwielag weiter.

„Die Stadt Ludwigslust hätte seit vielen Jahren vom Verkehr der Bundesstraße entlastet werden können, wenn man auf eine stadtnah geführte Ortsumgehung gesetzt hätte. Mit der Autobahn kann eine Entlastung gar nicht garantiert werden, weil die Bundesstraßen später weiter von  Schwerlastverkehr genutzt werden können, der die Mautpflicht umgehen will.“

Angesichts der enormen Kostensteigerungen für die A 14 von 584 Millionen im Jahr 2004 auf 1,25 Milliarden im Jahr 2012, fordert der BUND, umgehend das Vorhaben umzuplanen. Corinna Cwielag: „Der Ausbau der Bundestrassen mit streckenweiser Dreispurigkeit und Ortsumgehungen, wie es zwischen Perleberg und Wittenberge schon umgesetzt ist, ist für ein Viertel der Kosten des Autobahnneubaus zu realisieren und deutlich schneller fertig zu stellen.“

Kontakt:
Corinna Cwielag
Landesgeschäftsführerin
BUND Mecklenburg-Vorpommern
Tel.: 0385-521 339 12

Aussender:
BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 152
19053 Schwerin
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