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Dienstag, 1. Januar 2013

Einer von Sechs

Niedriglohnempfänger in der EU
Redaktion: Eurostat
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Pressemitteilung
Luxemburg/gc. Der Anteil der Niedriglohnempfänger an der Gesamtzahl der Arbeitnehmer belief sich in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU27) im Jahr 2010 auf 17,0 Prozent. Dieser Anteil variierte deutlich zwischen den Mitgliedstaaten:

Die größten Anteile verzeichneten Lettland (27,8 Prozent), Litauen (27,2 Prozent), Rumänien (25,6 Prozent), Polen (24,2 Prozent) und Estland (23,8 Prozent) und die niedrigsten Schweden (2,5 Prozent), Finnland (5,9 Prozent), Frankreich (6,1 Prozent), Belgien (6,4 Prozent) und Dänemark (7,7 Prozent).

Als Niedriglohnempfänger gelten diejenigen Arbeitnehmer, deren Bruttostundenverdienst zwei Drittel oder weniger des nationalen Medianverdienstes beträgt. Folglich sind die Schwellen, die bestimmen, ob ein Arbeitnehmer als Niedriglohnempfänger gilt, vor dem nationalen Hintergrund festgelegt und spezifisch für jeden Mitgliedstaat.

Diese Daten stammen aus einer Veröffentlichung, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wird und die auf den jüngsten Ergebnissen der alle vier Jahre durchgeführten Lohn- und Gehaltsstrukturerhebung basieren. Diese Erhebung bietet ausführliche Informationen über Struktur und Verteilung der Verdienste in der EU.

Niedriglohnempfänger
21 Prozent Frauen, 13 Prozent Männer

Zwischen Männern und Frauen bestehen in Bezug auf die Anteile von Niedriglohnempfängern große Unterschiede. In der EU27 waren 21,2 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer im Jahr 2010 Niedriglohnempfänger, gegenüber 13,3 Prozent der männlichen Arbeitnehmer.

In allen Mitgliedstaaten, außer in Bulgarien, war der Anteil der weiblichen Arbeitnehmer mit Niedriglohnverdienst höher als jener der Männer.

Die größten Anteile bei weiblichen Arbeitnehmern verzeichneten Zypern (31,4 Prozent), Estland (30,1 Prozent), Litauen (29,4 Prozent), Deutschland und Lettland (je 28,7 Prozent) sowie das Vereinigte Königreich (27,6 Prozent) und die niedrigsten Schweden (3,1 Prozent), Frankreich (7,9 Prozent), Finnland (8,0 Prozent) und Dänemark (9,8 Prozent).

29 Prozent mit niedrigem Bildungsstand
6 Prozent mit hohem Bildungsstand

Der Bildungsstand spielt eine wichtige Rolle: Je niedriger der Bildungsstand, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Niedriglohn zu bekommen.

In der EU27 waren 29,0 Prozent der Arbeitnehmer mit niedrigem6 Bildungsstand im Jahr 2010 Niedriglohnempfänger, gegenüber 19,3 Prozent derjenigen mit mittlerem und 5,8 Prozent derjenigen mit hohem Bildungsstand. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer mit niedrigem Bildungsstand in Deutschland (54,6 Prozent) und der Slowakei (51,5 Prozent) waren Niedriglohnempfänger und nahezu die Hälfte der Arbeitnehmer in Rumänien (49,4 Prozent).

31 Prozent mit befristetem Vertrag
16 Prozent mit unbefristetem Vertrag

Die Art des Arbeitsvertrages hat ebenfalls einen deutlichen Einfluss. In der EU27 waren 31,3 Prozent der befristet beschäftigten Arbeitnehmer im Jahr 2010 Niedriglohnempfänger, gegenüber 15,7 Prozent derjenigen mit unbefristetem Vertrag. Dieses Muster fand sich in allen Mitgliedstaaten, außer in Estland und Zypern.

Die größten Anteile von Niedriglohnempfängern bei Arbeitnehmern mit befristetem Vertrag verzeichneten die Niederlande (47,9 Prozent), Polen (42,5 Prozent), Deutschland (38,0 Prozent), Bulgarien (36,9 Prozent), Ungarn und das Vereinigte Königreich (je 36,4 Prozent).


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