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Dienstag, 30. April 2013

Nicht tödlich, aber oft

Unfälle, häufig und folgenreich
Redaktion: Robert Koch-Institut
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
Pressemitteilung
Berlin/gc. Neue Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) ermöglichen einen aktuellen und umfassenden Blick auf das nicht-tödliche Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland. Die Auswertung ist in der Reihe „Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes“ erschienen.

Offizielle Statistiken gibt es in Deutschland nur für einzelne Unfallorte (Straße, Arbeit und Schule). Die vorliegende Auswertung der „GEDA-Studie 2010“ liefert hingegen Informationen zu allen Unfallorten, zu den Unfallursachen, Unfallfolgen und der gesundheitlichen Versorgung von Unfällen. Somit schließt der GBE-Beitrag Lücken in der Erfassung nicht-tödlicher Unfälle und gibt Hinweise für eine bessere Unfallvermeidung. Die Veröffentlichung umfasst gut 80 Seiten und enthält eine prägnante Zusammenfassung und einen umfangreichen Tabellenanhang.

7,9 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben in den zwölf Monaten vor der Befragung einen oder mehrere ärztlich versorgte Unfälle erlitten. Hochgerechnet auf die erwachsene Bevölkerung entspricht das mehr als fünf Millionen Unfallverletzten pro Jahr. Besonders in jüngeren Lebensjahren sind Männer häufiger betroffen als Frauen: Etwa einem Fünftel der 18- bis 29-jährigen Männer ist im letzten Jahr mindestens ein Unfall zugestoßen.

Mit den Daten der GEDA-Studie 2010 liegen seit längerem auch wieder Informationen zu Heim- und Freizeitunfällen vor. Unfälle zu Hause und in der Freizeit werden bisher nicht systematisch erfasst, dabei machen sie schätzungsweise zwei Drittel aller Unfälle aus. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Heimunfälle am Unfallgeschehen: Beispielsweise passieren 60 Prozent aller Unfälle bei Frauen ab 70 Jahren im Haus oder in der unmittelbaren Umgebung.

Am häufigsten werden Unfälle durch Stürze verursacht. Fast jeder dritte Unfall ist auf einen Sturz zurückzuführen, bei den 60-Jährigen und Älteren sogar mehr als die Hälfte. Sturzunfälle haben häufig besonders schwere Folgen: Etwa ein Drittel der Stürze führt zu einem Knochenbruch, und jeder vierte Gestürzte muss stationär im Krankenhaus versorgt werden. Insgesamt endet knapp jeder fünfte Unfall im Krankenhaus. Zudem werden pro Jahr 6,2 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland unfallbedingt krankgeschrieben. Die unfallbedingten Fehlzeiten liegen bei durchschnittlich fast 30 Tagen.

Grundlage der RKI-Analyse ist eine vertiefende Erhebung im Rahmen der regelmäßig durchgeführten telefonischen Gesundheitsbefragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA). Die Studie fand zwischen September 2009 und Juli 2010 statt. Insgesamt wurden 22.050 Personen befragt, 1.781 Personen mit einem Unfall in den letzten zwölf Monaten wurden dazu vertieft befragt. GEDA ist eine der Komponenten des seit 2007 am Robert Koch-Institut etablierten Gesundheitsmonitorings, mit dem der Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung kontinuierlich und umfassend untersucht werden.

Der GBE-Beitrag „Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland“ kann kostenlos bestellt werden (RKI, GBE, General-Pape-Str. 62, 12101 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513) und ist abrufbar unter www.rki.de/gbe und www.rki.de > Gesundheit A-Z > Unfälle.

Herausgeber:
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.

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