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Montag, 12. August 2013

Schützen und Jäger im selben Diskurs

500 Jahre Wittenburger Schützenzunft
von Heiko Wruck
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BERICHT
Wittenburg/gc. 2014 währt die Tradition ein halbes Jahrtausend: Die Wittenburger Schützenzunft 1514 e.V. bereitet sich dieser Tage akribisch auf ihren 500. Geburtstag vor. Als ältester Beleg der Zunft gilt eine Erwähnung in einem Dokument, das im Ratzeburger Dom verwahrt wird. Die Wittenburger Schützenvereinigung sei die sechstälteste in Mecklenburg, sagt ihr 1. Vorsitzender Michael Luchs. 


Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums wollen die Wittenburger Schützen in diesem Jahr ab September 3.000 Orden zum Stückpreis von 10 Euro verkaufen. Mit dem Verkaufserlös sollen die Jubiläumsfeierlichkeiten und der Hauptgewinn, ein Citroen C3, finanziert werden.

Die Medaille zeigt auf der Vorderseite eine Seriennummer und auf der Rückseite einen historischen Wittenburger Schützen, der umkärnzt ist mit dem Wahlspruch der Wittenburger Schützen. Zu haben ist die Medaille ab September im Wittenburger Uhren- und Juweliergeschäft Kron sowie im Citroen-Autohaus Kloidt.

Vom Schützen bis zum Oberst gehören derzeit 83 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter um die 40 Jahre zur Wittenburger Schützenzunft. „Die Schützen haben heute im gesellschaftlichen Diskurs ähnliche Imageprobleme wie Jäger“, sagt Michael Luchs. „Dabei geht es uns ausnahmlos darum, die Traditionen vor dem Vergessen zu bewahren und den Schießsport zu fördern.“

In den letzten Jahren ist der Privatbesitz von Schusswaffen vor dem Hintergrund grausamer Verbrechen an Schulen kontrovers diskutiert worden. Hier wurde die Forderung laut, scharfe Waffen sollten nicht mehr in Privathaushalten verwahrt werden. „Ich verstehe diese Forderung“, sagt Michael Luchs. „Allerdings gebe ich auch zu bedenken, dass eine bekannte zentrale Verwahrstelle auch immer schnell das Ziel von Einbrechern werden kann, die dann im Zweifel nicht nur eine oder zwei scharfe Waffen erbeuten, sondern ganze Bestände samt zugehöriger Munition. Es gilt, Augenmaß zu bewahren.“

Im Reglement der Wittenburger Schützen ist festgelegt, dass Mitglieder erst nach einem Jahr aktiver Zugehörigkeit eine Waffenbesitzkarte beantragen können. In diesem Jahr müssen sie nachweisen, dass sie verlässlich sind, den Schießsport fördern und am Wettkampfgeschehen teilnehmen. Scharfe Waffen sind bei den Wittenburger Schützen eher selten. Meist wird mit Luftdruckwaffen geschossen, sagt Luchs.

Derweil laufen neben dem freitäglichen Trainingsbetrieb (19 - 21 Uhr) die Vorbereitungen auf das Jubiläum weiter. Wenn das Schützenfest vom 21. bis zum 25. Mai 2014 stattfindet, soll am 24. Mai 2014 nach dem Königsschuss die Verlosung des Citroen C3 erfolgen. Eine der 3.000 Medaillen mit der gelosten Seriennummer wird das Glückslos sein: www.schuetzenzunft.de.

Bildunterschrift 1:
Wittenburger Oberst Michael Luchs mit Jubiläumsorden: „Unsere 500-jährige Tradition verdient es, erhalten zu werden. Fotos: Heiko Wruck

Bildunterschrift 2:
Vorder- und Rückseite des Festordens der Wittenburger Schützenzunft zum 500-jährigen Bestehen 2014. Die Auflage ist auf 3.000 Stück limitiert. Foto: Heiko Wruck

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Kontakt:
heiko@wruck.org
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