Suchen

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Kostenlose Verhütungsmittel

Wissenschaftlich begeleitetes Modellprojekt
Redaktion: Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Frauen, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen, können ab dem 1. November 2013 in der Stadt Schwerin und der Region Demmin kostenlos Verhütungsmittel beziehen. Sozialministerin Manuela Schwesig hat am Montag, 21. Oktober 2013, in Schwerin ein Modellprojekt vorgestellt, womit den Frauen der Zugang zu Verhütungsmitteln erleichtert wird.

„Finanzielle Probleme dürfen kein Grund dafür sein, auf sichere Verhütung zu verzichten“, sagte die Ministerin bei der Vorstellung des Projektes. „Die Erfahrungen der Schwangerschaftsberatungsstellen haben gezeigt, dass viele Frauen keine Verhütungsmittel nutzen, weil sie sich die nicht leisten können. Das führt häufig zu einer ungewollten Schwangerschaft und einem Schwangerschaftsabbruch.“

Das Modellprojekt richtet sich an Frauen zwischen 20 und 35 Jahren aus Schwerin und der Region Demmin (Ämter: Demmin, Demmin-Land, Dargun, Treptower Tollensewinkel, Stavenhagen, Malchin). Nach einem Termin bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt und einem anschließenden Gespräch in einer Schwangerschaftsberatungsstelle können die Frauen entweder kostenfrei in einer Apotheke die Pille erwerben oder sich bei einem Gynäkologen die Spirale oder einen Verhütungsring einsetzen lassen.

Das Projekt ist zunächst bis Ende 2015 angelegt. Frauen können maximal über einen Zeitraum von zwölf Monaten kostenfrei die genannten Verhütungsmittel beziehen. Das Land stellt für das Projekt insgesamt 426.000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich werden für die wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Greifswald noch einmal 30.000 Euro bereitgestellt.

„Die Auswertung durch die Universität wird für die Zukunft verlässliche Daten über das Verhütungsverhalten von Frauen liefern. Selbstverständlich erfolgt die Datenerhebung in den Schwangerschaftsberatungsstellen anonym“, sagte die Ministerin.

In Neubrandenburg und dem ehemaligen Landkreis Uecker-Randow werden ebenfalls Daten durch die Wissenschaftler der Universität Greifswald erhoben. Damit liegen nach Abschluss des Projektes vergleichbare Zahlen aus Regionen mit und ohne kostenfreier Abgabe von Verhütungsmitteln vor.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche leicht rückgängig. Im Jahr 2012 gab es insgesamt 2.970 Schwangerschaftsabbrüche, das sind pro 1.000 Geburten 236 Abbrüche. Damit belegt das Land den viertletzten Platz im Bundesvergleich.

Aussender:
Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales
Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Alexander Schaar
Werderstraße 124
19055 Schwerin
Tel.: 0385-588 9073
Alexander.Schaar@sm.mv-regierung.de
____________________________________________________