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Dienstag, 1. Oktober 2013

Widerstand gegen Nationalsozialismus

Vorträge bis zum 22. November 2013
Redaktion: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
PRESSEMITTEILUNG
Weimar/gc. Dem antifaschistischen Widerstand in den Jahren 1933 bis 1945 in Deutschland und Europa widmet sich die diesjährige Herbstreihe der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Verbindung mit dem Förderverein Buchenwald e. V. und der Stadt Weimar.

Deren Oberbürgermeister Stefan Wolf betonte die gute Fortführung dieser 2007 begonnenen Kooperation. Darin zeige sich der enge Schulterschluss zwischen der Gedenkstätte Buchenwald und der Stadt Weimar auf eine besonders fruchtbare Weise. „Immer war dieser Schulterschluss auch beunruhigend: Betonen wir dabei doch auch selbstkritisch die enge Verknüpfung, die es schon früh zwischen dem Nationalsozialismus und der Klassikerstadt gab.“

Ab dem 4. Oktober 2013 beleuchten die Vorträge insbesondere auch bislang weitgehend unbekannte Facetten des Themas wie das Widerstandsnetzwerk um den Thüringer Politiker Hermann Brill oder die Jugendopposition im Nationalsozialismus am Beispiel der Leipziger Meuten. Einmal mehr konnten für die Vorträge in der Tourist Information Weimar, Markt 10 in Weimar, renommierte Wissenschaftler gewonnen werden. Sie stehen im Anschluss an ihre Ausführungen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

Alle Vorträge der Reihe finden in der Tourist-Information Weimar, Markt 10, statt und beginnen um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Freitag, 4. Oktober 2013: Dr. Hans Coppi (Berlin): Politischer Widerstand in NS-Deutschland – Spielräume für eigenverantwortliches Handeln

Freitag, 25. Oktober 2013: Prof. Dr. Jörg Wollenberg (Bremen): Das Widerstandsnetzwerk um Hermann Brill. Von der „Deutschen Volksfront“ zum Buchenwalder Manifest „Für Freiheit, Frieden, Sozialismus“

Freitag, 1. November 2013: PD Dr. Mechthild Gilzmer (Saarbrücken): Widerstand gegen die deutsche Besatzung Frankreichs 1940 bis 1944

Donnerstag, 7. November 2013: Prof. Dr. Gideon Greif (Israel/USA): Die deutsche Gesellschaft und die Judenverfolgung im „Dritten Reich“

Freitag, 15. November 2013: Dr. Sascha Lange (Leipzig): Jugendopposition im Nationalsozialismus am Beispiel der Leipziger Meuten

Freitag, 22. November 2013: Prof. Dr. Tanja Penter (Heidelberg): Widerstand gegen die deutsche Besatzung in Osteuropa – die Beispiele Polen und Sowjetunion

Zum Thema der Vortragsreihe:
Vor 80 Jahren bekamen die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übertragen. Weite Teile der Bevölkerung begrüßten die neuen Verhältnisse oder fügten sich zumindest umstandslos in sie ein. Politische Gegner und „Gemeinschaftsfremde“ wurden systematisch verfolgt und terrorisiert. Seit Ende der 1930er Jahre gab es innerhalb Deutschlands nur noch wenige organisierte Widerstandsgruppen. Ihre Versuche, etwa durch Attentate auf Hitler und andere NS-Führer entscheidenden Einfluss zu nehmen, scheiterten. Insbesondere die hunderttausendfache Vertreibung, Deportation und Ermordung von Juden und Sinti und Roma verlief aus Sicht der NS-Führung selbst unter den Bedingungen des „totalen Krieges“ praktisch reibungslos.

Die Situation in den seit 1939 durch die Deutsche Wehrmacht und ihre Verbündeten besetzten Gebieten stellte sich vielfach anders dar. Nach den Überfällen auf Polen, Frankreich und die Sowjetunion entwickelte sich dort wie in anderen besetzten Ländern ein zunehmend besser organisierter Widerstand. Gerade die Bevölkerung setzte sich vielfach gegen die Besatzer zur Wehr: sie übte zivilen Ungehorsam, versteckte politisch oder rassistisch Verfolgte, unterstützte Sabotageakte und Anschläge. Zur Strafe und Abschreckung übten die Besatzer grausame Vergeltung. Hunderttausende Zivilisten ließ die Gestapo (Geheime Staatspolizei) in Konzentrationslager deportieren, ermordeten Wehrmacht und SS als Geiseln. Wie Oradour-sur-Glane, Lidice und Warschau wurden ganze Ortschaften und Städte dem Erdboden gleich gemacht.

Bildunterschrift:
Mit Gewehren bewaffnete Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald, die wenige Stunden nach der Befreiung des Konzentrationslagers am 11. April 1945 SS-Männer gefangen nehmen. Foto: Paul Bodot, Association française Buchenwald Dora et Kommandos, Paris.

Aussender:
Stiftung Gedenkstätten
Buchenwald und Mittelbau Dora
Dr. Philipp Neumann-Thein
Persönlicher Referent des Stiftungsdirektors
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 03643-430156
Fax: 03643-430 100
pneumann@buchenwald.de
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