„Hamburger Budget für Arbeit“
Redaktion: Hamburger Sozialbehörde
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PRESSEMITTEILUNG
Hamburg/gc. Seit November 2012 haben insgesamt 43 Menschen mit Behinderungen bei 39 Hamburger Unternehmen einen Job im allgemeinen Arbeitsmarkt gefunden. Bis auf eine Ausnahme hatten sie vorher in einer Werkstatt für behinderte Menschen gearbeitet.
Möglich wurde der Jobwechsel durch das Hamburger Budget für Arbeit, einer Maßnahme im Rahmen des Hamburger Aktionsplanes zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen.
„Menschen mit Behinderungen werden häufig aufgrund ihrer Besonderheit immer noch anders behandelt, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. Das Hamburger Budget für Arbeit ermöglicht es ihnen, einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden und so ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu führen. Es reicht nicht aus, nur Barrieren abzubauen. Wir müssen und können mehr tun, damit der Gedanke der Inklusion auch im Arbeitsalltag gelebt wird. Ich freue mich, dass bereits nach einem Jahr 39 Hamburger Unternehmen am Projekt teilnehmen und Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt beschäftigen“, sagt Senator Detlef Scheele.
Bei der Firma J.J.Darboven hat sich Senator Scheele einen Eindruck vom Erfolg und der konkreten Umsetzung des Modellprojektes in einem Unternehmen verschafft.
„Wir beschäftigen bereits seit vielen Jahren Menschen mit Behinderungen, denn wir sehen uns in der unternehmerischen Verantwortung, Menschen, die schwierige Startchancen haben zu integrieren und zu fördern“, so Albert Darboven. „Das Modellprojekt sorgt nun zusätzlich dafür, dass die letzte Barriere zur Gleichberechtigung am Arbeitsplatz fällt. Anders als bei den Außenarbeitsgruppen der Werkstätten sind die Beschäftigten direkt bei uns angestellt und können sich so stärker als bisher mit den Kollegen, dem Unternehmen J.J.Darboven und dem geschaffenen Produkt identifizieren. Wir haben gemerkt, dass sich dies sehr positiv auf das gesamte Betriebsklima auswirkt.“
Im Gespräch wurde deutlich, dass die Inklusion am Arbeitsplatz leichter gelingt, wenn die Beschäftigten zuvor in einer Außenarbeitsgruppe der Werkstätten für behinderte Menschen tätig waren.
„Ziel der Werkstätten ist die Qualifizierung und Eingliederung in den beruflichen Alltag. Im Mittelpunkt stehen dabei die individuelle Berufswegeplanung und die Stärkung der Persönlichkeit. Auch ein Einsatz außerhalb der Werkstätten in Außenarbeitsgruppen oder auch auf Einzelarbeitsplätzen in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes gehört deshalb zum Qualifizierungsprogramm“, erklärt Rolf Tretow, Geschäftsführer der Elbe-Werkstätten. Eine Beschäftigung im Rahmen des Hamburger Budgets für Arbeit schließt sich im Idealfall als nächster konsequenter Schritt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt an.
Senator Scheele: „Ein erfolgreiches erste Projektjahr ist kein Grund, sich auszuruhen. Ich appelliere an die Hamburger Unternehmen, sich für die gleichberechtigte Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu öffnen und am Hamburger Budget für Arbeit teilzunehmen.“
Hintergrund:
Die 11 Frauen und 32 Männer, die im Hamburger Budget für Arbeit seit November 2013 in 39 Hamburger Unternehmen beschäftigt sind, waren zuvor durchschnittlich 4,75 Jahre in Behindertenwerkstätten beschäftigt. Es handelt sich um 3 qualifizierte Arbeitnehmer/innen und um 40 ungelernte oder angelernte Beschäftigte. Der durchschnittliche Stundenlohn im neuen Arbeitsverhältnis liegt über 8,50 Euro. Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit liegt bei 33 Stunden.
Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration bezuschusst die Löhne der Beschäftigten, die jeweils sozialversicherungspflichtig in einem Unternehmen angestellt sind. Darüber hinaus finanziert die Sozialbehörde berufliche Assistenzleistungen, die während des Arbeitsverhältnisses bestehen bleiben. Auf Basis der Erfahrungen des zunächst auf zwei Jahre begrenzten Modellprojekts kann das Projekt dauerhaft etabliert werden.
Ansprechpartner zur Beratung sind die Elbe-Werkstätten, Alsterarbeit, Hamburger Arbeitsassistenz und das Arbeitsintegrationsnetzwerk ARINET. Ähnliche Modellprojekte gibt es bereits in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Weiterführende Informationen über das Modellprojekt finden Interessenten unter www.hamburg.de/hamburger-budget-fuer-arbeit
Aussender:
Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration
Marcel Schweitzer
Pressesprecher
Tel.: +49 428 63 2889
marcel.schweitzer@basfi.hamburg.de
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