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Mittwoch, 27. November 2013

Unangenehme Maut-Wahrheiten

Gezielte Fehlinformation der Bevölkerung
Redaktion: ADAC
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
PRESSEMITTEILUNG
München/gc. In ihrem Bestreben, die Einführung einer Pkw-Maut für Ausländer bei den Koalitionsverhandlungen durchzuboxen, nehmen es der CSU-Vorsitzende Seehofer und andere Spitzenpolitiker der CSU mit der Wahrheit nicht allzu genau. 

So behaupten die bayerischen Unions-Politiker, dass eine Maut für Ausländer dem Staat rund 900 Millionen Euro an Einnahmen bescheren würde. Dabei baut die CSU auf eine Studie der Firma Ages, die als Maut-Betreiberfirma ein offensichtliches Eigeninteresse an einer Maut-Einführung hat.

Der ADAC stellt auf Basis einer aktuellen wissenschaftlichen Studie klar: Der Staat würde über die ausländischen Pkw-Fahrer lediglich 262 Millionen Euro jährlich einnehmen - also deutlich weniger, als die Erhebungs- und Verwaltungskosten einer Autobahngebühr verschlingen würden. ADAC Ressortle iter Verkehr Dr. Ralf Resch: „Seit Wochen argumentiert die CSU bei der Maut mit Halbwahrheiten und streut Fehlinformationen. Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, eine Pkw-Maut einzuführen, aber mit der Maut für Ausländer übertrifft sich die CSU selbst. Machen wir uns nichts vor: Wenn die Maut kommt, werden auch die bislang mautfreien Nachbarländer im Westen und Norden nicht zögern und ebenfalls eine Straßengebühr einführen.“

Eine Pkw-Maut für ausländische Autofahrer verbietet nicht nur das EU-Recht, letztlich müssten alle Autofahrer mehr bezahlen. Auch aus ökologischen Gründen und aufgrund einer spürbaren Verschlechterung der Verkehrssicherheit lehnt der ADAC eine Pkw-Maut kategorisch ab.

Die Fakten:
● Pro Jahr nimmt der deutsche Staat von den Autofahrern rund 53 Milliarden Euro ein,
   gibt im Gegenzug aber nur 19 Milliarden  Euro für die Straßen aus. Fazit: Deutschland
   hat kein Einnahmenproblem hat, sondern verwendet zu viele Autofahrerabgaben für
   andere Zwecke.

● Ausländische Pkw-Fahrer zahlen über die Mineralölsteuer schon heute fast doppelt 
   so viel an den Staat, als sie an Kosten im Straßennetz verursachen.

● Eine Diskriminierung ausländischer Staatsangehöriger ist laut EU-Vertrag untersagt.

● Um eine Maut zu sparen, käme es zu einer Verlagerung von Verkehrsmengen -
   weg von den Autobahnen und hin zu Bundes- und Landesstraßen. Dort  sind
   die Unfallrisiken deutlich größer als auf den Autobahnen.

● Durch den Ausweichverkehr würden sich insgesamt der Kraftstoffverbrauch,
   der Schadstoffausstoß sowie die Lärmbelastung in Wohngebieten erhöhen.

Aussender:
ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Andreas Hölzel
Tel.: +49 (0)89 7676 5387
andreas.hoelzel@adac.de
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