Fast alles bleibt beim Alten
Redaktion: Friedrich-Alexander-Universität
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PRESSEMITTEILUNG
Erlangen/gc. Jede Tierart hat spezifische Vorlieben für Nahrung und Umweltbedingungen: ihre ökologische Nische. Je breiter diese Nische ist und vor allem je leichter eine Nische verändert werden kann, desto besser wird die jeweilige Art mit veränderten Umweltbedingungen umgehen können. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben nun in der renommierten Zeitschrift „Ecology Letters“ gezeigt, dass Tiere in den Ozeanen nur wenig anpassungsfähig sind.
Die Wissenschaftler um Dr. Melanie Hopkins und Prof. Dr. Wolfgang Kießling vom Lehrstuhl für Paläoumwelt untersuchten, wie stark die Präferenz von Meeresorganismen in der Vergangenheit für bestimmte Lebensräume war und wie stark sich diese veränderte. Dafür werteten sie über 300.000 Fossilvorkommen einer internationalen Datenbank statistisch aus. Ihr Fazit: Die ökologischen Nischen veränderten sich kaum, besonders in den letzten 100 Millionen Jahren Erdgeschichte – trotz massiver globaler Umweltveränderungen. Einige Tiere zeigen sich jedoch anpassungsfähiger als andere: Korallen und Schwämme sind demnach extrem konservativ, während Muscheln und Seeigel eher ihre Nische anpassen können. Der Großteil der Gattungen, etwa 75 Prozent, jedoch tut sich schwer mit neuen Umweltbedingungen wie höheren Wassertemperaturen, verändertem Nährstoffangebot oder Sedimenteintrag.
Die neue Studie lässt wenig Hoffnung für die Zukunft der Meere. Lebewesen müssen sich entweder an den Klimawandel anpassen oder versuchen, sich durch Abwanderung ihre alte Nische zu erhalten. Ansonsten werden sie langfristig aussterben. „Da Anpassung anscheinend keine Option für die meisten Meeresorganismen ist, bleibt nur noch Migration um dem Artensterben zu entgehen“, so Wolfgang Kießling. Doch das Ausweichen ist nicht unbegrenzt möglich – früher oder später stoßen die Meerestiere auf für sie unüberbrückbare Hindernisse wie beispielsweise Festland.
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