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Freitag, 6. Dezember 2013

Häufigste Todesursache in der EU

Krankheiten des Kreislaufsystems
Redaktion: Eurostat
Dieser Beitrag kann in vollem Umfang kostenlos genutzt werden.
PRESSEMITTEILUNG
Luxemburg/gc. Bei der älteren Bevölkerung der EU28, denjenigen im Alter von 65 Jahren und älter, waren Krankheiten des Kreislaufsystems(1) und Neubildungen(1) im Jahr 2010 bei Weitem die häufigste Todesursache, mit 1.931 Todesfällen bzw. 1.075 Todesfällen je 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe(2).

Krankheiten des Atmungssystems(1) (378 Todesfälle je 100.000 Einwohner), Krankheiten des Verdauungssystems(1) (177), Krankheiten des Nervensystems(1) (154) sowie Todesfälle durch äußere Ursachen(1) (125) waren die weiteren Haupttodesursachen dieser Altersgruppe. 

Bei allen dieser Todesursachen waren die standardisierten Sterbeziffern(2) der älteren Männer in der EU28 höher als die der älteren Frauen. 

Bei der gesamten Bevölkerung der EU28 war die Reihenfolge der häufigsten Todesursachen ähnlich wie bei der älteren Bevölkerung, während die häufigste Todesursache der EU28 Bevölkerung unter 65 Jahren Neubildungen (86 Todesfälle je 100.000 Einwohner) waren, vor Krankheiten des Kreislaufsystems (52) und äußeren Todesursachen (30).

Diese Informationen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. Die in dieser Pressemitteilung verwendeten standardisierten Sterbeziffern berücksichtigen die jüngsten Ergebnisse des Bevölkerungszensus und werden anhand der neu definierten Standardbevölkerung(2) errechnet und sind nun für detailliertere Todesursachen(3) verfügbar.

Herzinfarkt bei älteren Männern und Frauen:
niedrigste Sterbeziffern in Frankreich und Spanien
Durch Herzinfarkt verursachte Todesfälle traten in der EU28 häufiger bei Männern im Alter von 65 Jahren und älter auf als bei älteren Frauen (338 Todesfälle je 100.000 Männer im Alter von 65 Jahren und älter und 188 Todesfälle je 100.000 Frauen im Alter von 65 Jahren und älter). Die Sterbeziffern durch Herzinfarkte unterschieden sich im Jahr 2010 ebenfalls deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Die höchsten Ziffern bei älteren Männern verzeichneten Rumänien (618 Todesfälle je 100.000 Männer) und Finnland (595) und bei älteren Frauen Malta (455 je 100.000 Frauen) und Rumänien (412). Die niedrigsten Ziffern sowohl bei älteren Männern als auch älteren Frauen fanden sich in Frankreich (168 bei Männern und 85 bei Frauen) und Spanien (258 bei Männern und 138 bei Frauen).

Krebs bei älteren Männern und Frauen:
niedrigste Sterbeziffern in Bulgarien und Zypern
In der EU28 war die Sterbeziffer durch Krebs bei älteren Männern im Jahr 2010 fast doppelt so hoch wie bei Frauen (1.456 Todesfälle je 100.000 Männer im Alter von 65 Jahren und älter und 764 Todesfälle je 100.000 Frauen im Alter von 65 Jahren und älter). In den Mitgliedstaaten waren die Sterbeziffern durch Krebs bei Männern in Estland (1.937), Kroatien (1.933) und Slowenien (1.878) am höchsten und bei Frauen in Dänemark (1.053 in 2009), Irland (966) und Slowenien (954). Sowohl bei Männer als auch bei Frauen wurden die niedrigsten Ziffern in Bulgarien (1.069 bei Männern und 532 bei Frauen) und Zypern (1.098 bei Männern und 590 bei Frauen) verzeichnet. Die bei älteren Männern häufigste Krebsart mit Todesfolge im Jahr 2010 war in der EU28 Lungenkrebs (348 Todesfälle je 100.000 Männer), während es bei älteren Frauen Brustkrebs war (112 Todesfälle je 100.000 Frauen).

Hautkrebs bei älteren Männern und Frauen:
niedrigste Sterbeziffern in Griechenland und Rumänien
Wie bei den anderen Todesursachen in der EU28 war die Sterbeziffer bei älteren Männern auf Grund von Hautkrebs (15 Todesfälle je 100.000 Männer im Alter von 65 Jahren und älter) im Jahr 2010  höher als bei Frauen (8 Todesfälle je 100.000 Frauen im Alter von 65 Jahren und älter). In den Mitgliedstaaten fanden sich die höchsten Ziffern bei älteren Männern in Kroatien (28), Slowenien, der Slowakei und Schweden (je 26) und bei älteren Frauen in Slowenien (16), Irland, Kroatien, Lettland und der Slowakei (je 14). Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wurden die niedrigsten Ziffern in Griechenland (6 bei Männern und 5 bei Frauen) und Rumänien (6 bei Männern und 4 bei Frauen) verzeichnet.

Unfälle bei älteren Männern und Frauen:
höchste Sterbeziffern in Slowenien und Kroatien
Von den äußeren Todesursachen waren Unfälle im Jahr 2010, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, die häufigste Ursache. In der EU28 betrug die Sterbeziffer durch Unfälle bei älteren Männern 121 Todesfälle je 100.000 Männer und bei Frauen 82 Todesfälle je 100.000 Frauen. Bei Männern sowie auch bei Frauen verzeichnete Slowenien (240 Todesfälle bei Männern und 143 Todesfälle bei Frauen) und Kroatien (226 bei Männern und 182 bei Frauen) die höchsten Sterbeziffern je 100.000 Einwohner durch Unfälle und Griechenland (71 bei Männern und 27 bei Frauen), Portugal (66 und 32) und Bulgarien (64 und 25) die niedrigsten.

Selbstmord: höhere Sterbeziffern
bei älteren Männern als bei älteren Frauen in allen Mitgliedstaaten
Selbstmord war eine weniger häufig auftretende Todesursache bei älteren Männern und Frauen in der EU28, mit einer Ziffer von 31 Todesfällen je 100.000 Männer und 8 Todesfällen je 100.000 Frauen. Es gab erheblich Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Untersuchungsprobleme und kulturelle Unterschiede sich auf die Daten für diese Todesursache auswirken können.

1.
Krankheiten des Kreislaufsystems umfassen ischämische Herzkrankheiten (die bspw. zu Herzinfarkten führen), andere Herzerkrankungen und zerebrovaskuläre Erkrankungen (bspw. Schlaganfälle). Neubildungen können gutartig (bspw. Meningeome) oder bösartig (bspw. Krebs) sein. Krankheiten des Atmungssystems umfassen Grippe, Lungenentzündung und chronische Erkrankungen der unteren Atemwegsorgane (bspw. Asthma). Krankheiten des Verdauungssystems umfassen Geschwüre im Magen, im Zwölffingerdarm und Jejunum sowie chronische Lebererkrankungen (bspw. Hepatitis, Zirrhose). Äußere Ursachen umfassen Unfälle (bspw. Stürze, Transportmittelunfälle), Selbstmorde, tätliche Angriffe und Ereignisse, deren nähere Umstände unbestimmt sind (bspw. diejenigen Todesfälle bei denen die Absicht, ob unabsichtlich oder absichtlich herbeigeführt, nicht festgestellt werden konnte). Krankheiten des Nervensystems umfassen bspw. entzündliche Krankheiten des Zentralnervensystems, degenerative Erkrankungen, wie Alzheimer und Parkinson, und Meningitis.

2.
Die Daten wurden anhand der standardisierten Sterbeziffer errechnet (Todesfälle je 100 000 Einwohner). Die standardisierte Sterbeziffer gibt die Zahl der Todesfälle in Relation zur Gesamtbevölkerung an, nach Ausschluss der Unterschiede in der Altersverteilung beim Vergleich verschiedener Bevölkerungen. Da sich die meisten Todesursachen je nach Alter und Geschlecht der Personen deutlich unterscheiden, verbessert die Verwendung einer standardisierten Bevölkerung zur Errechnung der Sterbeziffer die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Jahren und zwischen Ländern. Die standardisierte Sterbeziffer ist der gewichtete Durchschnitt altersspezifischer Mortalitätsraten. Der Gewichtungsfaktor ist die Altersverteilung einer (europäischen) Standardbevölkerung, die 2012 revidiert wurde.

Für weitere Informationen (nur in englischer Sprache verfügbar) siehe: 

3.
Eurostat verwendet für die Todesursachen eine revidierte Liste von Todesursachen. Diese ist nun für 86, statt wie zuvor für 68, Todesursachen verfügbar.

Die revidierte Liste ist unter folgendem Link verfügbar:

Aussender:
Eurostat Pressestelle
Julia Urhausen
Tel: +352-4301 33 444
eurostat-pressoffice@ec.europa.eu

Weitere Informationen:
Monica Pace
Tel: +352-4301 32 484
monica.pace@ec.europa.eu
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