Generationswechsel auf einem Töpferhof
von Dirk Foitlänger
GESPRÄCH
Hohenwoos/gc. Der Töpferhof Hohenwoos ist seit 2011 „Partner des Biosphärenreservates“ Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern. Seit dem 13. Jahrhundert besteht der Töpferhof bereits und wird zum Jahresbeginn 2014 in die Hände der nächsten Generation gelegt. Lesen Sie hierzu ein Kurzgespräch mit Vater und Sohn Döscher.
Moderatorin Heike Götz war im September bei Ihnen zu Gast und der Töpferhof zum Jahresende in der NDR-Landpartie zu sehen. Wie lief der Besuch ab?
Fritz Döscher: Es war ja nicht das erste Mal, dass wir im Fernsehen waren, aber die monatliche „Landpartie“ ist schon etwas Besonderes. Die Aufnahmen haben dann gar nicht so lange gedauert – für den siebenminütigen Beitrag hat der NDR zirka drei Stunden gebraucht. Übrigens wurden in der Sendung auch zwei weitere „Partnerbetriebe“ vorgestellt: die „1. Mecklenburger Obstbrand Gut Schwechow GmbH“ und der Campingplatz „Am Wiesengrund“ in Malliß.
Sie durften als Junior-Chef mit Heike Götz töpfern, hat‘s geklappt?
Hans-Heinrich Döscher: Na klar, auch wenn ich kein gelernter Pötter bin, so habe ich doch von Kindesbeinen an hier in der Werkstatt mit angepackt. Wir haben den Ton zum modellieren übrigens direkt aus der Tongrube nebenan geholt. Die war schon im 13. Jahrhundert der Grundstein unseres geschichtsträchtigen Töpferhofes.
Sie sind nach Ihrer Weltreise in den Südwesten Mecklenburgs zurückgekehrt, für immer?
Hans-Heinrich Döscher: Die acht Monate auf den verschiedenen Kontinenten waren eine einmalige Erfahrung und eine Gelegenheit, die sich mir wohl kaum wieder bieten wird. Auch wenn es sich etwas abgedroschen anhört: In Deutschland ist es doch am schönsten!
Wann genau wird Ihr Sohn, Hans-Heinrich, den Töpferhof übernehmen?
Fritz Döscher: Als nun 72-Jähriger, der den Hof mit all seinen Höhen und Tiefen erlebt hat, könnte ich mir den Generationswechsel gar nicht passender vorstellen: Der Junior wird im neuen Jahr (2014) in meine Fußstapfen treten – mit 27 Jahren.
Bleibt alles beim Alten?
Hans-Heinrich Döscher: Bewährtes, wie zum Beispiel die monatlichen Themenmärkte, die Töpferei und das Café, werden mit Sicherheit beibehalten. Es wird jetzt auch erstmals ein Logo für den Töpferhof geben ... Meine Vorstellungen gehen vor allem in Richtung „Erlebnistourismus für Jung und Alt“. Die Erfahrungen, die ich auf der Bundesgartenschau in Schwerin sammeln konnte, kann ich hier gut anwenden. Auch das Thema Ökologische Landwirtschaft wird eine zunehmende Rolle spielen. Nicht umsonst habe ich Agrarökologie in Rostock studiert. Auch das Projekt „Partnerbetriebe des Biosphärenreservates“ mit seinem Netzwerk will ich stärker nutzen. Unser neues Gesamtkonzept soll sich in die Landschaft einfügen.
Was wird der Töpferhof im Jahr 2020 sein?
Fritz Döscher: Er wird eine ökologische Insel sein, wo Besucher Natur und Kultur nachhaltig erlebbar gemacht bekommen.
Bildunterschrift:
Fritz Döscher (72) und Junior Hans-Heinrich Döscher (27) vor dem Werkstatt-Café ihres Töpferhofes in Hohenwoos. Foto: Dirk Foitlänger
Aussender:
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Dirk Foitlänger
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